Mit deinen Ressourcen schaffst du alles!
Kennst du deine Ressourcen?
Hast du dich schon einmal intensiver mit deinem Leben beschäftigt?
Wenn es dir gerade nicht so gutgeht, weil du Zukunftssorgen hast, mag es dir helfen, deine Ressourcen kennen zu lernen. Ressourcen sind alles, was dir als Mensch an Wissen, Talenten, Haltungen, Persönlichkeitsmerkmalen, Beziehungen, Netzwerk usw. zur Verfügung steht, um dein Leben positiv zu gestalten. Du kannst deine eigenen zum Beispiel an einer Krise erkennen, durch die du gegangen bist.
So wie Maria, deren Erfahrung ich hier mit dir teilen möchte.
Beispiel für eine persönliche Krise: Die Isolation durch Corona.
„Das Schlimmste für mich war, dass ich mich zu Hause total allein gefühlt habe“, erzählt Maria, 21 Jahre alt. Sie hat ihr Studium vor 2 Jahren im Lockdown begonnen. Sie war allein, kannte noch keine Mitstudent:innen. Auf dem Land, wo sie wohnte, war die Internetleitung so „grottig“, dass sie im ersten Semester aus -zig Prüfungen rausgeschmissen wurde. Daraufhin musste sie die doppelte Anzahl an Prüfungen nachholen. Das erhöhte den Druck extrem und endete in einer Panikattacke. „Irgendwann saß ich wie gelähmt am Rechner.“ Maria hatte Angst, alles zu verlieren.
Ein wichtiger Weg für Krisenzeiten: Nicht alleine bleiben!
Was Maria aus der Krise geholfen hat? Nicht alleine zu bleiben. Sie suchte sich schnell einen Nebenjob, der etwas mit ihrem Studium zu tun hatte – einen Job, bei dem Anwesenheit gefordert war, sie arbeitete nämlich im Labor.
„Es war so wichtig für mich, rauszukommen und mich mit Älteren auszutauschen.“
Die älteren Kollegen bestärkten sie, dass sie das alles schaffen würde. Maria konnte ihre Themen immer mal wieder bei einer Kaffeepause besprechen. Sie hatte zudem durch ihre Forschungsarbeiten einen neuen Fokus und Praxisbezug zu dem, was sie studierte. Dadurch fand sie wieder große Lust an ihrem Studium.
„Role Models“ finden.
Ein „Role Model“ ist eine Art Identifikationsfigur. Es können auch dessen Verhaltensweisen sein, die uns inspirieren. So lernte Maria Menschen kennen, die schon im Berufsleben standen und von deren Haltung sie sich etwas abschauen konnte.
Auch in Zeiten des Krieges. Es hat immer Menschen gegeben, die besonders kreativ aus schweren Krisen hervorgegangen sind. Viele berühmte deutsche Unternehmerfamilien sind nach dem Krieg richtig groß geworden wie z.B. die Deichmanns, Henkels etc.
Wenn du gerne liest, sind es vielleicht genau jene Biographien, die dir Hoffnung machen.
Ressourcen erkennen.
Im Fall von Maria erkennen wir verschiedene Ressourcen, z. B.
- Initiative zu ergreifen, etwas zu verändern, wie die Jobsuche
- Sich mit anderen Menschen zu vernetzen, wie z.B. durch einen Job oder durch Gründung einer Studiengruppe
- Den Mut, über ihre Sorgen und Ängste mit anderen zu reden
Überlege mal, welche Krisen DU schon in deinem Leben überwunden hast. Welche Ressourcen hast du genutzt?
Übung: Was gibt dir Energie in der Krise?
Du kannst proaktiv etwas tun, damit es dir besser geht. Schau dir deinen Alltag an. Nimm dir für eine Woche jeden Abend 5 Minuten Zeit und mach eine „Plus-Minus-Interessantes“-Liste.
Reflektier‘ deinen jeweiligen Tag.
Schreib unter „Plus“ auf, was dir an diesem Tag Energie gegeben hat. Und mit WAS meine ich: Aktivitäten, Menschen, Umgebungen, Tiere, Natur… etc.
Schreib unter „Minus“ auf, was dir Energie genommen hat. Gerne in den gleichen Kategorien.
Schreib unter „Interessantes“ die Dinge auf, die du gerade nicht zuordnen kannst.
Betrachte, in welchem Verhältnis sich Minus, Plus und Interessantes gegenüberstehen. Dass „das Leben kein Wunschkonzert“ ist, wissen wir. Aber es hilft dir, wenn die Liste mindestens ausgeglichen ist und im besten Fall, die energiegebenden Tätigkeiten überwiegen. Überlege, was du umschichten bzw. verändern kannst. Denk‘ darüber nach, wie du die Themen unter „Interessantes“ in „Plus“ umwandeln könntest.
Maria meinte zum Beispiel, sie habe zu viele Nachrichten konsumiert. In der Frühe sind bereits ganz viele negative Schlagzeilen im Messenger aufgegangen – kein guter Start in den Tag. Das habe sie abgestellt. Sie informiert sich nun einmal am Tag. Mittags. Nicht nach dem Aufstehen und nicht vor dem Schlafengehen. Ansonsten geht sie zu den Zeiten, in denen sie Power braucht, gerne ohne Handy raus.
Integriere mehr Dinge in deinen Alltag, die dir guttun: Sport, Natur, Konzerte, Meditation, Yoga oder einfach nur Ruhe.
Hier noch ein paar Fakten, die dir für deine Zukunft Zuversicht geben dürfen:
Menschen rücken in jeder Krise näher zusammen.
Das haben wir z. B. gesehen, als in der C-Zeit ganz viele Nachbarschaftsnetzwerke entstanden sind, die es auch immer noch gibt. Nutze sie für neue Begegnungen!
Du wirst gebraucht.
Es gibt einen großen Fachkräftemangel. Nicht nur im Handwerk, auch in Management-Jobs. Im März wurden 1.800 Stellenangebote im Management allein bei den DAX Konzernen ausgeschrieben1. Wenn ich aktuell beim Berufsnetzwerk StepStone nach Management-Jobs suche, sehe ich fast 60.000 offene Stellen.
Die Gesellschaft verändert sich gemeinsam.
Der Mensch hat schon immer nach Lösungen gesucht. Aktuell realisiert die Gemeinschaft, dass sich die Dinge in Richtung Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder Work-Life-Balance verändern müssen. Engagiere dich und finde Mitstreiter:innen, wenn du eine gute Idee hast, um sie voranzubringen! Es gibt verschiedene Nachwuchswettbewerbe und Ideencontests für Zuschüsse und Sponsoren.
Die Zukunft funktioniert umso besser, wenn wir kooperieren, unser Wissen teilen und gemeinsam etwas schaffen.
Deine Ressourcen helfen dir auch auf deinem Karriereweg.
Die Ressourcen, die dich durch eine Krise getragen haben, werden dir auch auf deinem Karriereweg helfen. Zum Beispiel kannst du deine Fähigkeit, auf Leute zuzugehen, gezielt einsetzen, um ein berufliches Netzwerk aufzubauen – für Jobwechsel und Mentoren.
Auch scheinbar gegenteilige Eigenschaften wie Ruhe helfen dir in deiner Karriere: nämlich fokussiert und ungestört auf deinen Traumjob hinzuarbeiten.
Viel Neugierde beim Entdecken und Erfolg dabei!
1 https://www.handelsblatt.com/karriere/karriere-von-adidas-bis-zalando-18...