3 Zukunftsfragen
5 Millionen Arbeitsplätze könnten der vierten industriellen Revolution in den kommenden fünf Jahren zum Opfer fallen. So prophezeite es das World Economic Forum im Januar 2016 und schockte damit die Nation. Und ob diese Zahlen nun stimmen oder an den Haaren herbeigezogen sind – eines ist klar: Die Arbeitswelt wird sich wandeln. Und die Folgen spüren wir schon heute.
Wollen wir auch in Zukunft noch wettbewerbsfähig sein, müssen wir zu pro-aktiven und reflektierten Gestaltern unseres Lebens und zu flexiblen Positionierern unserer Stärken und Talente werden, die ihre Qualitäten selbstbewusst und kooperativ in die Gesellschaft einbringen. Dazu brauchen wir mentale Flexibilität und die Bereitschaft, uns – immer mal wieder – zu verändern. Die folgenden drei Zukunftsfragen können dabei helfen:
Frage 1: Wie oft fragen wir noch „Warum“?
„Warum“ ist das wichtigste Fragewort, um Dingen auf den Grund zu gehen. Warum hinterfragt die Welt und den Status quo. Warum führt zu neuen Ideen, neuen Impulsen, neuen gedanklichen Verknüpfungen und fordert uns auf, unser Wissen zu hinterfragen und aufzufrischen. Ich gebe Euch mal zwei Fragen als Beispiel: Wann habt Ihr das letzte Mal Grenzen überschreiten? Wann habt Ihr zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht? Diese Fragen sind klar definiert – und die Antworten meistens auch. Jetzt frage ich Euch aber: Warum ist das schon so lange her? Warum macht Ihr das nicht regelmäßig?
Und hier wird es schon kniffliger. Meistens ist es mit einer Begründung nicht getan. Wir müssen tiefer graben und Argumente von mehreren Seiten beleuchten, um eine zufriedenstellende Antwort zu finden.
Mein Tipp: Sind Veränderungen für Euch nicht nachvollziehbar, fragt: „Warum?“ – und zwar so lange, bis Ihr eine Antwort habt, die Euch befriedigt.
Frage 2: Ist unser Heute auch unser Morgen?
Unser Heute ist volatil und unser Morgen unbestimmt. Wir leben in veränderungsreichen Zeiten. Die Digitalisierung verändert unser Leben, unsere Art der Kommunikation, die Komplexität und Konnektivität. Sie verändert Führung und Zusammenarbeit, sie verändert Produktionsabläufe und Innovationszyklen. Sie verändert die Art und Weise, wie wir lernen, konsumieren und mit der Welt in Verbindung treten. Die Digitalisierung kennt keine Verschnaufpause und kein Innehalten. Unser Heute wird auf keinen Fall auch unser Morgen sein – es ist gut, wenn wir darauf vorbereitet sind!
Mein Tipp: Bleibt neu-gierig! Lernt, probiert aus, guckt über den Tellerrand – und habt den Mut, Neues auszuprobieren.
Frage 3: Wie lähmend ist unsere Komfortzone?
Die Komfortzone spiegelt unsere gelernten Denk- und Handlungsmuster wider, unseren Status quo. In der Komfortzone fühlen wir uns wohl. Wir kennen bestimmte Situationen und Abläufe, wir haben eine klar definierte Erwartungshaltung, wie und wann etwas passiert oder passieren sollte. Wir können mit einem guten Gefühl Einschätzungen vornehmen – und das stellt in unsicheren Zeiten einen unbezahlbaren Vorteil dar und schafft Sicherheit. Die Komfortzone als Ausgangsbasis unserer täglichen Handlungen ist daher nicht zu unterschätzen.
Das Problem ist allerdings, dass auch die Komfortzone gerade in veränderungsreichen Zeiten oder in einem vom Change geprägten Arbeitsumfeld volatil ist. Das gemütliche Verharren in der eigenen Komfortzone wird zunehmend schwinden, weil die Komfortzonen schlicht und ergreifend kleiner werden oder komplett neu definiert werden müssen.
Mein Tipp: Findet heraus, wer oder was Euch Sicherheit vermittelt. Geht achtsam mit Euch um und schenkt Euch selbst die Sicherheit, die ihr braucht, um dann an anderer Stelle mutig aus Eurer Komfortzone heraustreten zu können.