Woran erkennen Young Professionals ein gutes Arbeitsumfeld?
Die Arbeitswelt wird immer moderner. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr. Unternehmen versuchen deshalb, das Arbeitsumfeld mit privaten Aktivitäten attraktiver zu gestalten. Früher waren Aktionen wie Kickern oder das gemeinsame Basketballspielen, erst nach der Arbeitszeit eingeplant. Heute binden Firmen immer mehr Freizeitaktivitäten in ihre Arbeitskonzepte mit ein. Vom Sandsack bis zum Yogakurs gibt es kaum noch Grenzen bei der „Bespaßung“ der Mitarbeiter. Das Signal der Firmen ist eindeutig: „Wir sind gesundheitsbewusst! Unsere Mitarbeiter sind uns wichtig.“ Die Unternehmen präsentieren sich heute als modern, mit flachen Hierarchien und einer angeblich sehr guten Atmosphäre.
Woran können Young Professionals nun aber erkennen, dass dies auch wirklich der Fall ist? Behauptet ein Unternehmen nur, modern zu sein, oder ist es das wirklich? Hier ein paar Anhaltspunkte für euch:
Vom ersten Tag in guten Händen
Young Professionals entwickeln sich in der Regel über drei Phasen bei einem Arbeitgeber. Je besser euch ein Unternehmen in diesen Phasen unterstützt, desto höher ist auch der „Wohlfühlfaktor“ im Unternehmen.
„On Boarding“
Dies ist die Phase des Ankommens. Es geht darum, wie man im Unternehmen eingearbeitet wird. Gute Unternehmen bieten Einarbeitungspläne, Patenprogramme sowie klar strukturierte Seminar- und Bildungsprogramme an. Ein weiterer Hinweis für eine gut vorbereitete Einarbeitung sind die Arbeitsmaterialien. Es klingt banal, aber nur wenige Unternehmen bekommen es organisiert, am ersten Tag einen Schreibtisch und arbeitsfähigen PC bereitzustellen.
Team/Arbeitsphase
In dieser Phase geht es um eine gute, faire und transparente Arbeitsstruktur. Wie gut ist organisiert, wer was tut? Wie transparent ist die Arbeitsauslastung? Wie ist die Fehlerkultur im Unternehmen und wie wird generell kommuniziert? Nutzt eure direkte Führungskraft auch Feedback- und Entwicklungsgespräche?
Persönliche Entwicklung
Diese Phase ist bei Young Professionals, in der Regel schon nach 1-2 Jahren interessant. Es kommt die Frage auf: „Wie geht es nun für mich weiter?“ Gute Unternehmen bieten hier vielfältige Arten der Unterstützung an. Im ersten Schritt helfen sie dabei, überhaupt die richtigen Ziele und Wege zu finden. Das geschieht beispielsweise durch regelmäßige Kompetenz-Checks oder auch durch das aktive Angebot, interessante Jobs für einen kurzen Zeitraum auszuprobieren (Stichwort: „Job-Rotation“). Auch private Ziele können vom Arbeitgeber gefördert werden. Mittlerweile gibt es sogar Unternehmen, die euch bei dem Bau oder Kauf eines Eigenheims unterstützen. Seit einigen Jahren legen viele Young Professionals neben der Arbeit, ebenfalls viel Wert auf einen hohen Freizeitanteil und möglichst viel Zeit mit der Familie. Gute Arbeitgeber bieten daher Flex- oder Home-Office nicht nur in Ausnahmefällen an, sondern haben dafür ganz konkrete Regelungen. Kindergärten im Unternehmen und flexible Elternzeitmodelle runden das Angebot für eine interessante und persönliche Entwicklung ab.
Mein Appell: Nur bei echter Überzeugung zusagen!
Young Professionals wollen gute Arbeit abliefern. Die Voraussetzung dafür ist, dass man sich langfristig im Unternehmen wohlfühlen kann. Macht nicht den Fehler, schon zu Beginn dem Ruf oder Namen des potentiellen Arbeitgebers zu folgen, ohne dass euch Eindrücke und Antworten zu 100% überzeugt haben.