Zukunftskompetenzen
Die fünf wichtigsten Skills für den Umgang mit neuen Arbeitswelten
Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Digitalisierung, Automatisierung, aber auch der demografische Wandel sind die Treiber dafür, dass Unternehmen sich zunehmend mehr Gedanken darüber machen, wie die Arbeitswelt der Zukunft – auch Arbeitswelt 4.0 genannt – organisiert und gestaltet werden kann. In unserer diesjährigen Umfrage „HR Future-Trends 2016“ haben wir 103 Personalverantwortliche befragt, welchen Kompetenzen sie in Zukunft besondere Bedeutung und Wichtigkeit beimessen.
Die Antworten geben eine klare Richtung vor: Deutsche Tugenden wie Fleiß (3,8%), Pünktlichkeit (5,1%) und fehlerfreies Arbeiten (12,9%) gehören zu den Kompetenzen mit der geringsten Bedeutung für Personalverantwortliche.
Unter den Top 5 der wichtigsten Zukunftskompetenzen wurden folgende Skills genannt:
Rang Kompetenz
1 –> Veränderungsbereitschaft (85,7%)
2 –> Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen zu arbeiten (68,8%)
3 –> Querdenken (67,5%)
4 –> Geistige/mentale Flexibilität (61,0%)
5 –> Interkulturelle Kompetenz (59,7%)
Diese Kompetenzen sind eine direkte Antwort auf die momentane Veränderungsdynamik in der Wirtschaft. Zu befürchten ist jedoch eine neue Form der Diskrepanz zwischen Arbeitgebererwartungen und Bewerber-Kompetenzen, denn Schul- und Hochschulsysteme belohnen nach wie vor die deutschen Tugenden, während die von den Unternehmen geforderten Kompetenzen im Bildungssystem noch viel zu wenig verankert sind.
Was also könnt Ihr tun, um dem drohenden Mismatch vorzubeugen? Und wie könnt Ihr die Zukunftskompetenzen nicht nur unter Beweis stellen, sondern auch aktiv trainieren?
- Veränderungsbereitschaft: Diese Kompetenz habe ich in meinem Buch „Futability®“ sehr ausführlich erklärt. Jeder von uns besitzt diese Fähigkeit, die nichts anderes besagt, als dass wir in der Lage sind, uns zu verändern. Wichtig ist, dass die Veränderung im besten Fall von Euch gesteuert wird – also selbstbestimmt ist. Immer dann, wenn die Veränderungsbereitschaft von außen aufgezwungen wird – also fremdbestimmt ist – führt sie zu Stress. Veränderungsbereitschaft könnt Ihr trainieren, indem Ihr Euch immer wieder freiwillig neuen Situationen stellt. Ob es eine Reise ins Ausland ist, ein Praktikum oder ein spannendes Projekt: Schaut über den Tellerrand und testet Eure Grenzen aus.
- Die Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen zu arbeiten, besagt letztlich nichts anderes als Kooperationsbereitschaft. Kooperationsfähigkeit und das Teilen von Wissen und Erfahrungen gehören zu dnen elementaren Produktivitätstreibern der Zukunft, denn viele Herausforderungen von morgen können nur gemeinsam gelöst werden. Auch in den Unternehmen ist mit der Abnahme von Hierarchien die Arbeit in Projektteams elementarer geworden. Teamplayer sind daher gefragt. Trainieren könnt Ihr diesen Skill, indem Ihr immer wieder Erfahrung in Teams sammelt. Ob das Lerngruppen sind oder Gruppenreisen oder die Mitarbeit in Studentenorganisationen – all diese Erfahrungen schulen Euren Umgang mit anderen Menschen.
- Querdenken und geistige/mentale Flexibilität sind entscheidend, denn diese Skills machen unser Menschsein aus. Roboter und Computersysteme können standardisierte Routine-Aufgaben übernehmen und mittlerweile oft auch besser lösen. Aber sie können weder hinterfragen, noch Querverbindungen herstellen oder Ideen generieren. Geistig agil werdet und bleibt Ihr, indem Ihr Euch Eure Neugier bewahrt, Dinge hinterfragt und den Mut habt, auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen, um zum Ziel zu kommen.
- Interkulturelle Kompetenz ist entscheidend, weil die Wirtschaftswelt zusammengewachsen ist. Prinzipiell kann jeder von uns heute an jedem Ort der Welt arbeiten. Deutschland ist für viele ein hoch attraktives Land, um zu hier arbeiten – und daher haben wir die Welt zunehmend auch bei uns vor der Haustür. In vielen Konzernen in Deutschland sind Menschen aus der ganzen Welt tätig; die Konzernsprache ist nicht selten Englisch. Sprachkenntnisse, Auslandserfahrungen, aber auch ein hohes Maß an Toleranz trainiert Eure interkulturelle Kompetenz.