Der „ideale Job“
Welcher Job passt wirklich zu mir? Gibt es den für mich „idealen Job“? Diese Fragen sind nicht einfach zu beantworten. Du solltest dir somit wirklich Zeit nehmen, deine Kriterien und Rahmenbedingungen für die richtige Berufs- oder Arbeitsplatzwahl abzustecken. Oft ist es viel einfacher, herauszufinden, was du nicht machen möchtest oder was dir nicht gefällt, als konkret deinen „Traumjob“ zu definieren.
Da du einen sehr großen Teil deines Lebens bzw. deiner Zeit in der Arbeit verbringen wirst, sollte dir dein Job viel Spaß machen. Immer gestresst, überfordert oder unterfordert zu sein, wird dich auf Dauer unglücklich machen und nicht nur deine Zufriedenheit in der Arbeit, sondern dein Wohlbefinden allgemein negativ beeinflussen. Erfolg und Anerkennung im Job zu haben, wird dir dann gelingen, wenn Du deinen Job magst und ihn gerne ausübst. Dann wirst du auch die Motivation finden, das Maximale aus dir und deiner beruflichen Situation heraus zu holen. Du wirst nicht mit hängenden Mundwinkeln in die Arbeit gehen, sondern dein Empfinden nach außen tragen und die Welt an deiner Freude teilhaben lassen.
Bei der Suche nach dem „idealen Job“ sind viele Aspekte wichtig.
Branche und Arbeitgeber
Die Wahl des Sektors oder der Branche ist von großer Bedeutung. Es stellt sich die Frage, wo du am liebsten arbeiten möchtest und wo du dich am besten aufgehoben fühlst. In den Branchen Handel, Industrie, Bank, Versicherung, Technik oder IT? Beim Staat, in der freien Wirtschaft oder als Freiberufler? Welches Umfeld kannst du dir vorstellen? Vielleicht sind für dich die Dienstleistungs-, Medien-, Medizin-, Pharma- oder Herstellungsbranche interessanter? Natürlich ist auch wichtig, ob es der entsprechenden Branche aktuell gut oder schlecht geht, diese Zuwächse oder Rückgänge verzeichnet bzw. gerade Mitarbeiter gesucht oder abgebaut werden. Die gegenwärtigen konjunkturellen Veränderungen, beispielsweise in der Finanz-, Automobil- oder Energiebranche beeinträchtigen deine Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten ebenso wie die Arbeitsplatzsicherheit. Krisen und Firmenpleiten gibt es in der heutigen Zeit leider immer wieder und immer häufiger. Du solltest auf jeden Fall „up to date“ sein und die Medien verfolgen, um herauszufinden, wie sicher dein Job sein wird.
Einige Menschen fühlen sich in einem kleinen Unternehmen oder Familienbetrieb wohler, andere arbeiten lieber für einen Mittelständler oder einen großen Konzern.
Auch die Unternehmensgröße kann für dich ein wichtiges Kriterium sein. Einige Menschen fühlen sich in einem kleinen Unternehmen oder Familienbetrieb wohler, andere arbeiten lieber für einen Mittelständler oder einen großen Konzern. In kleinen Unternehmen wirst Du bestimmt schneller einen Überblick über die unternehmerischen Kernbereiche bekommen. Größere Unternehmen hingegen können dir die Chance bieten, dich intern zu verändern, in eine andere Abteilung zu wechseln oder in eine Zweigstelle im Ausland zu wechseln. Zudem sind größere Unternehmen häufig „internationaler“ aufgestellt, was für dich bedeuten kann, deine Fremdsprachenkenntnisse einsetzen zu können oder öfter mal Geschäftsreisen machen bzw. ins Ausland reisen zu dürfen.
Die Unternehmenskultur und das Arbeitsklima sind wichtige Rahmenbedingungen, die mit Sicherheit dafür mitverantwortlich sind, ob du dich wohlfühlen wirst. Hierbei ist auch zu beachten, ob das Unternehmen eher strenge oder flache Hierarchien pflegt und ob der Umgang untereinander eher formell oder leger ist. Auch die Kleiderordnung kann für dich ein wichtiger Aspekt sein. Nicht jeder trägt gerne täglich Anzug oder Kostüm.
Arbeitsbereich und Arbeitsort
Unternehmen, je nach Größe, sind in verschiedene Fachbereiche oder Abteilungen aufgegliedert. In größeren Unternehmen bestehen diese oft noch einmal zusätzlich aus unterschiedlichen Teams, wobei jedes Teammitglied einen Aufgabenbereich sowie eine spezielle Funktion bzw. Rolle hat. Je nach Ausbildung oder Studienfach wirst du für bestimmte Aufgaben und auch Fachbereiche gut oder weniger gut geeignet sein. Auch deine bisherigen Erfahrungen, die du im Rahmen von Praktika, Werkstudenten- oder Ferienjobs gesammelt hast und deine Fachkenntnisse, die du dir durch dein Studium und Fortbildungen angeeignet hast, spielen hier eine Rolle. Trotzdem entscheidet natürlich dein persönliches Interesse, in welchen Bereich, egal ob Finanzen, Controlling, Buchhaltung, Marketing, Forschung und Entwicklung, Personal, Marketing, Vertrieb oder IT du gehen möchtest. Versuche auch herauszufinden, ob du in deinem Bereich Möglichkeiten hast, dich weiter zu entwickeln und nach einer gewissen Zeit eine andere und evtl. höhere Position einzunehmen.
Viele wollen unbedingt in einer Metropole arbeiten, einige bevorzugen jedoch, in einer Kleinstadt oder auf dem Land zu arbeiten.
Dein Arbeitsort kann für dich sehr wichtig sein. Evtl. bist du so flexibel, überall einen Job anzunehmen. Es kann aber auch sein, dass du auf einen bestimmten Arbeitsort festgelegt bist oder dich festlegen möchtest. Du möchtest nicht weit von deiner Familie, deinen Freunden oder deinem/r Partner/in entfernt sein. Du spielst Fußball und willst deinem Verein als Spieler erhalten bleiben. Du singst im Chor und willst auch weiter regelmäßig in die Proben gehen können.
Viele wollen unbedingt in einer Metropole arbeiten, einige bevorzugen jedoch, in einer Kleinstadt oder auf dem Land zu arbeiten. Ob du im Norden oder im Süden einen Arbeitsplatz suchst, kann für dich ebenfalls von großer Relevanz sein.
Was ist dir bei deinem "Traumjob" wirklich wichtig?
Bei der Suche nach deinem Traumjob solltest du deine Kriterien visualisieren, also schriftlich erfassen. Schritt für Schritt erarbeitest du dir so ein erstes Profil deiner Person und des passenden zukünftigen Arbeitsplatzes. Für eine nachhaltige Zufriedenheit solltest du alle Aspekte niederschreiben, die dir wichtig sind. Obwohl ein Job realistisch gesehen wohl nicht all deine Wünsche erfüllen kann, sollte dein Ziel ein möglichst hohes „Matching“ von deinen Erwartungen und den tatsächlichen Rahmenbedingungen im Job sein.
Anhand dieses Fragenkatalogs kannst du dein individuelles Anforderungsprofil für deinen „Traumjob“ festlegen:
- Image und Bekanntheit des Unternehmens: Wie lange gibt es das Unternehmen schon? Welchen Ruf hat es? Bin ich stolz, für dieses Unternehmen zu arbeiten?
- Charakter des Unternehmens: Herrschen hier eher konservative Strukturen? Ist dieses Start-Up sehr modern oder sogar avantgardistisch?
- Entscheidungsfreiheit: Wer soll über meine Aufgaben und deren Durchführung entscheiden? Kann ich Entscheidungen selbst treffen, sind alle Arbeitsabläufe bereits vorgegeben oder muss ich jeden Arbeitsschritt vorher absegnen lassen?
- Stress: Wie stark wird der Leistungs- oder Zeitdruck sein? Halte ich das auf Dauer aus? Werde ich permanent an meinen Erfolgen gemessen?
- Abwechslung: Ist der Job vielseitig und abwechslungsreich? Sind die meisten meiner Aufgaben Routinetätigkeiten?
- Kreativität: Will ich ständig mit Neuem zu tun haben? Faszinieren mich Innovationen, Veränderungen oder neue Ideen? Darf ich eigene Ideen einbringen?
- Zeiteinteilung: Kann ich selbst mitentscheiden, wie lange das Projekt dauert oder ich brauchen darf? Gibt es starre Arbeitszeiten? Bietet das Unternehmen eine Gleitzeitregelung an?
- Team-Kultur und Arbeitsklima: Ist mir ein gutes und freundschaftliches Verhältnis zu meinen Kollegen wichtig? Wird hier der „Teamgeist“ noch gelebt?
- Verdienst: Wie wichtig ist mir mein Gehalt? Wie wird sich mein Gehalt in der Zukunft entwickeln?
- Lernen und Weiterbildung: Wie funktioniert die Einarbeitung? Ist es mir wichtig, immer wieder Neues hinzuzulernen? Bietet mir der Arbeitgeber interne oder externe Weiterbildungsmöglichkeiten?
- Kontakte zu Kollegen und Kunden: Ist mir der Umgang mit Menschen wichtiger als den ganzen Tag am Computer zu sitzen? Habe ich regelmäßig Kontakt zu Kunden?
- Arbeitszeit: Ist mein Job in 40 Stunden möglich? Bin ich bereit, Überstunden zu machen? Werden diese vergütet oder kann ich diese abgelten?
- Sicherheit: Wie stabil ist das Unternehmen? Brauche ich das Gefühl, dass mein Arbeitgeber mich auch in zehn Jahren noch beschäftigen wird?
Wenn du morgens keine Lust mehr hast, aufzustehen oder dich nur mit Widerwillen an die Arbeit machst, ist es wohl der Job, der dir nicht gut tut und du wirst früher oder später krank werden.
Wenn du deine Kriterien für den Wunschberuf definiert hast, kannst du dich auf die Suche nach dem Traumjob begeben. Deine individuellen Charaktereigenschaften sollten dir im neuen Job nutzen, deine Soft Skills wie Organisationstalent, Zielorientierung, Überzeugungskraft oder Kommunikationsfähigkeit solltest du so gut als möglich einsetzen können, dann wird auch dein neuer Arbeitgeber mit dir zufrieden sein . Du wirst es so schaffen, dich mit deiner Persönlichkeit selbst zu verwirklichen. Du wirst dann auch engagiert und motiviert deine Aufgaben erledigen, „einen guten Job“ machen und erfolgreich sein.
Auch die Bedürfnisse an Erholungs- und Freizeitaktivitäten solltest du befriedigen können. Wenn du morgens keine Lust mehr hast, aufzustehen oder dich nur mit Widerwillen an die Arbeit machst, ist es wohl der Job, der dir nicht gut tut und du wirst früher oder später krank werden. Unsere heutige Gesellschaft und die Arbeitswelt verlangen viel von Berufstätigen. Wenn du selbst dafür sorgst, den für dich passenden Job zu finden, sorgst du für den Erhalt deiner Gesundheit und Zufriedenheit. Doch leider gibt es den „idealen“ Job wahrscheinlich nicht, nicht jeden Tag oder nicht auf Dauer. Somit ist es sicher ratsam, immer wieder zu überprüfen, wie wohl du dich in deinem Job fühlst und dich bei Bedarf neu zu orientieren. Nur du bist für dich und deine Zufriedenheit in der Arbeit verantwortlich.