Meine Wohnung, mein Concierge,
mein Fitnesscenter
Oder: studentisches Wohnen 2.0
Das Thema Wohnungssuche treibt Studenten in den großen Städten seit vielen Jahren den Angstschweiß auf die Stirn und verursacht auch bei gelassenen Gemütern leichte Panik und häufig Frustration. Jedes Semester ziehen zehntausende Studenten in andere Städte oder innerhalb einer Stadt um und dass es dabei noch nicht zu Prügeleien oder Wettkämpfen kam, ist auch nur Glück.
Dafür finden im studentischen Wohnungsmarkt-Untergrund indirekte „Deutschland sucht den Super-Mitbewohner“-Casting-Shows statt. In Studenten-Foren tauschen sich Wohnungssuchende darüber aus, wie man sich am besten für eine WG bewirbt und was es beim Vorstellungsgespräch zu beachten gibt. Vielleicht veranstaltet die WG auch ein Assessment-Center, in dem man sich präsentieren und die potenziellen neuen Mitbewohner unterhalten muss. Von Schauspiel-Aktionen bis zum Probekochen ist alles schon gefordert worden, inklusive Bewertung der Bewerber nach Punktesystem.
Hosen runterlassen für die WG-Suche
Für die andere Seite ist es natürlich auch eine Herausforderung, jemanden zu finden, der in den eingespielten Mikrokosmos WG hineinpasst. Nicht selten bewerben sich auf Anzeigen zum Beispiel bei WG-gesucht.de 100 bis 200 Interessenten auf ein einziges WG-Zimmer, da muss man natürlich aussortieren. Sabine (26) aus München berichtet von einem längeren Inserat, in dem die Wünsche und Forderungen an den neuen Mitbewohner ausführlich dargelegt wurden und an dessen Ende im PS angemerkt wurde, dass man als Betreff bei der E-Mail-Bewerbung das Wort „Banane“ eingeben solle, damit sich die Empfänger sicher sein können, dass auch der komplette Text gelesen und sich nicht einfach blind auf irgendein Zimmer beworben wurde. Dass trotzdem die meisten Anfragen unbeantwortet bleiben, ist nur eine weitere frustrierende Erfahrung, die viele Studenten auf der Suche nach einer Bleibe machen müssen.
Sind Lehrjahre doch Herrenjahre? Concierge und Co...
Diese prekäre Situation haben sich schon viele kommerzielle Anbieter von Studentenwohnungen zu Nutze gemacht. In vielen Uni-Städten gibt es mittlerweile private Wohnheime von Firmen wie headquarter oder youniq, die mit modernen Appartements locken, dafür aber natürlich auch saftige Preise verlangen. Wer es neu, jung und schick mag – und die nötigen finanziellen Mittel besitzt, ist hier gut aufgehoben. Mit Concierge, modernem Waschraum, Fernsehzimmer, Fitnessstudio und einer Nebenkostenflatrate lässt es sich schnieke leben und studieren. Ein ganz anderes Konzept können Studenten in Berlin ausprobieren: Hier entsteht das Studentendorf „Frankie & Johnny“, nach der Straße, an der es gelegen ist, auch EBA51 genannt: ein Appartement-Komplex aus ausgebauten und isolierten Containern, die zu einer Wohnanlage gruppiert sind, inklusive Terrasse, Beeten für Urban-Gardening und Gemeinschaftsanlagen für WG-Atmosphäre.
Über einsame Anwesen wachen - Housesitting inklusive Pool
Wer flexibel ist und auf Ungewöhnliches steht, kann sich auch bei dem Hauswächter-Service Camelot als Wohnungsbetreuer anmelden und bei Eignung in Wohnungen oder anderen Anlagen leben, die nicht leer stehen sollen. Das kann von einer einfachen Wohnung bis zur Villa mit Pool, aber auch ein Krankenhaus oder Bürogebäude sein. Ist mal was anderes und schließlich ist die Studentenzeit auch zum Experimentieren da. Einen anderen Weg kann man bei studenten-wohnung.de gehen – hier ist die Wohnungssuche auch mit Bildern zu verknüpfen, die einen als potenziellen neuen Mitbewohner oder Mieter vorteilhaft dastehen lassen, oder zumindest die Möglichkeit dazu bieten. Könnte bei der Suche hilfreich sein. Könnte aber auch Vermieter anziehen, die auf Bezahlung der Miete in Naturalien hoffen. Oder das ganze als Beziehungsanbahnung sehen.
Im Zweifel was dazu gelernt
Aber egal für welchen Weg man sich entscheidet – oder die Suche gleich auf alle Kanäle ausweitet: es hilft, wenn man das Leben als Abenteuer betrachtet und alle Probleme als Herausforderungen.
Dadurch wird man mit dem Studium auch noch erwachsener, reifer und reicher an Lebenserfahrung. So muss das sein.