Dein Starter-Kit fürs Netzwerken
Heute muss ja alles etwas schneller gehen. Abitur in acht Jahren, Bachelor in sechs, höchstens sieben Semestern. Und wenn überhaupt den Master, dann bitte den, der in drei Semestern zu absolvieren ist. Warum sich dann beim Netzwerken lange Zeit lassen? Das gilt ja schließlich als Turboeinstieg zu deinem Traumjob.
Wenn etwas sehr schnell gehen muss, gibt es natürlich auch schon einmal „Unfälle“. Dann läuft es nicht ganz so rund, wie man sich das erhofft hat. Was kann also passieren:
- Du nimmt das mit dem Netzwerken sehr, sehr ernst und machst das nun in jeder Minute, an jedem Tag. Dein Dozent muss jedes Mal mit dir reden und kennt deine Hobbys bald besser als deine Versuchsergebnisse.
- Du kennst alle Studierendenorganisationen an deiner Hochschule. Natürlich nicht nur deren Namen, sondern auch deren Vorsitzenden und Stellvertreter. Über Termine und Protokolle bist du besser informiert als deren Mitglieder.
- Natürlich weißt du sehr genau zwischen wichtig und unwichtig zu unterscheiden. Du redest schließlich nicht mit jedem. Wer sich bei dir als ordentliches Mitglied oder schnöder Kommilitone outet, wird gnadenlos stehen gelassen.
- Bei Veranstaltungen an deiner Hochschule versuchst du mit so vielen Menschen wie möglich zu sprechen. Das reicht meist nicht für viel Inhalt, aber hey! - wir sind ja scht zum Vergnügen hier.
- Da du weißt, wie wichtige Berufsnetzwerke auch im Internet sind, hast du bereits jetzt mindestens 1.000 Kontakte bei Xing. LinkedIn nicht zu vergessen, schließlich geht es ja um eine internationale Karriere.
Stopp!!
Diese Liste könnten wir natürlich noch ein bisschen weiterführen, schließlich steckt da ja durchaus ein wahrer Kern drin. Damit das mit dem Netzwerken aber nicht so stressig wird und dich auch noch als netten Menschen wirken lässt, hier das Starter-Kit für DEIN Netzwerk!
- Wenn du dich noch mitten im Studium befindest, kannst du wirklich gelassen ans Netzwerken herangehen. Du kannst auch noch eine ganze Menge ausprobieren, ohne dass es gleich superkritisch von deinen Kollegen beäugt wird.
- Mach dir erst einmal klar, was für ein Typ fürs Netzwerken du bist. Wenn du sehr offen und neugierig bist und gern auf Menschen zugehst, lohnt es sich für dich, auf Veranstaltungen zu gehen und dort neue Leute kennenzulernen. Wenn du jemand bist, dem das überhaupt nicht liegt, muss du andere Wege gehen, jemand zum Beispiel erst beim Lernen treffen oder dich auch im Internet austauschen.
- Eine weitere wichtige Frage ist, dir darüber klar zu werden, wie groß deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind. Ingenieure und Informatikerinnen haben es nämlich leichter als Absolventen mit geisteswissenschaftlichem Abschluss. Wer also weniger nachgefragt ist, kann zum Beispiel viel über gutes Selbstmarketing erreichen. Es lohnt sich durchaus, sich damit vertraut zu machen.
- Online-Business-Netzwerke wie Xing und LinkedIn bieten sehr viele Möglichkeiten an und selbst Experten entdecken (und empfehlen) immer neue Funktionen. Da es als Student günstiger ist, ein Premium-Profil zu buchen, würde ich mir das zumindest im letzten Studienjahr überlegen. Mehr als 4 Euro pro Monat sind das nicht = der Gegenwert von zwei Kaffee!
- Gehe immer vom Einfachen zum Schweren! Wenn du ein Unternehmen besonders spannend findest und dort mal gern mit einem Mitarbeiter sprechen möchtest, lern es einfach erst einmal kennen, vielleicht auf einer Jobmesse oder bei einem Vortrag an deiner Hochschule. Oder über erst einmal, mit Mitarbeitern von Unternehmen ins Gespräch zu kommen, für das du dich nicht interessierst. Du wirst überrascht sein, was sich manchmal ergibt.
- Schau dir mal an, welche Studierendenorganisationen es an deiner Hochschule gibt. Es gibt so viele unterschiedliche, da findest du bestimmt auch eine, die dir gefällt. Wenn du wegen deines Studiums nicht so viel Zeit hast, schau doch mal, ob eine Organisation dich auch fachlich weiterbringt und du vielleicht Studien- und vielleicht sogar Abschlussarbeiten dort schreiben kannst.
- Gehe aber trotzdem vernünftig mit dir und deiner Zeit um. Wenn dein Studium darunter leidet und du überhaupt nicht mehr zu Ruhe kommst, musst du immer überlegen, was wirklich machbar ist und was eben nicht.
- Vergiss den Spaß nicht! Netzwerken hat auch immer etwas mit ganz viel Spaß zu tun! Daher sollte der auf keinen Fall zu kurz kommen.
In meinem Buch „Per Netzwerk zum Job. Insider zeigen, wie du deinen Traum verwirklichen kannst“ zeige ich auf, welche ungewöhnlichen Wege du für deine Jobsuche nutzen kannst.