Arbeits- bzw. Praktikumszeugnisse –
wie wichtig sind sie für Studenten?
Was soll alles drin stehen?
Ansprechende, vollständige und überzeugende Bewerbungsunterlagen sind im Bewerbungsprozess unabdingbar und bilden die Voraussetzung für eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Dazu gehören neben Anschreiben und Lebenslauf auch deine Zeugnisse. Ausbildungs- und Arbeitszeugnisse sind wichtiger Bestandteil jeder erfolgreichen Bewerbung. Arbeitnehmer, natürlich auch Praktikanten, sollten diese Leistungsbeurteilung vom Arbeitgeber anfordern, unmittelbar vor oder direkt nach Terminierung des Arbeitsverhältnisses.
Praktikanten haben in Deutschland nicht nur das Recht auf ein paar kurze Zeilen, sie haben einen Rechtsanspruch auf ein Arbeitszeugnis. Dieses kann ruhig auch etwas kürzer ausfallen, aber es ist von großem Vorteil, seine praktischen Erfahrungen und seine Leistungen bei späteren Bewerbungen mit einem offiziellen Dokument nachweisen zu können. Die Aufgabenbeschreibungen und Beurteilungen vermitteln ein Bild der Person, sowohl von fachlicher, als auch persönlicher Seite.
Auch wenn Arbeitgeber oft ungern Zeugnisse schreiben, insbesondere für kurze Beschäftigungszeiten, ist ein wohlwollendes und aussagekräftiges Arbeitszeugnis für den ehemaligen Mitarbeiter äußerst wichtig. Aufbau und Inhalt sollten gewissen Standards entsprechen, da Praktikumszeugnisse über die weitere berufliche Zukunft mitentscheiden können.
Obwohl es in Deutschland rechtliche Richtlinien gibt, die dem Arbeitgeber verbieten, ablehnende oder negative Beurteilungen über den/die Ex-Mitarbeiter/in zu schreiben, sind derartige Bemerkungen oft indirekt in der Zeugnissprache enthalten. Es hat sich eine verschlüsselte Sprache, ein sogenannter Zeugnis-Code entwickelt, der auf den ersten Blick oft positiv klingt, aber negative Botschaften enthält.
Praktikums- oder Arbeitszeugnisse werden oft selbst geschrieben. Dies kann eine gute Gelegenheit sein, gleichzeitig birgt es aber auch ein hohes Risiko, denn zu viel Eigenlob wirkt unecht und übertrieben. Das Zeugnis sollte nicht zu kurz, aber nicht länger als zwei DIN-A4-Seiten sein.
Zeige im Praktikum deine Motivation und bring gute Leistungen, dann bekommst du sicher auch das entsprechende Arbeitszeugnis.
Einige wichtige Tipps vom Experten:
- Protokolliere von Beginn deines Praktikums an wöchentlich genau, was du getan hast, was dein Beitrag und deine Erfolge waren. Das hilft dir später bei der Auflistung deiner Aufgaben und nutzt auch der Personalabteilung.
- Lies dein Zeugnis direkt nach Erhalt auf jeden Fall gründlich durch, um eventuelle Unstimmigkeiten sofort klären zu können. Reklamationen im Nachhinein sind oft deutlich aufwendiger, sowohl für die Firma als auch für dich.
- Faustregel für die inhaltlichen Bestandteile eines qualifizierten Arbeitszeugnisses:
Einleitung, Tätigkeiten/Aufgabenbereich, Fachwissen/-kenntnisse, Auffassungsgabe, Leistungsbewertung, Arbeitsweise und Ergebnis, Soft Skills bzw. persönliche Eigenschaften, Beendigungsgrund und Schlussformulierung