Mit 3 Tipps dem Stress vorbeugen:
Jeder vierte Studierende leidet unter einem starken Stresserleben, wie aktuelle Studien belegen. Dabei sind Leistungsdruck, Prüfungsangst und zu hohe Ansprüche an sich selbst die häufigsten Gründe. In einigen Fällen kommt es auch zu generalisierten Angststörungen, Depressionen und Burnouts, die sowohl das Privat- als auch das oft nebenher geführte Berufsleben massiv einschränken.
„Wer die ersten Warnsignale übersieht, läuft Gefahr, chronisch zu erkranken“, warnt Life-Coach Fabian Schmidt. Daher sei es wichtig, wieder ein stärkeres Bewusstsein für die eigene Überlastung zu schaffen. Wie genau das gelingt und welche drei Tipps dem Stress vorbeugen können, erläutert der Experte in diesem Beitrag.
1. Das Problem anerkennen
Die voranschreitende Digitalisierung vereinfacht und beschleunigt Arbeitsprozesse auf eine Art und Weise, wie es vor einigen Jahren für viele noch undenkbar gewesen wäre. Studierende können mithilfe von digitalisierten Medien und Lernprozessen ihren Studienalltag besonders effizient gestalten: Wo sie früher beispielsweise das Wissen zu einem Thema in Bibliotheken vor Ort mühsam erlernen mussten, können sie es jetzt in nur wenigen Klicks in kompakten Videos erhalten.
Doch die grenzenlose Bandbreite an Informationen, der schnelle Zugang zu Wissen sowie die einfachen Kommunikationswege, die uns die Digitalisierung ermöglicht, sind nicht immer als ein Vorteil zu sehen – wenn geteilte Informationen auf sozialen Medien ebenso wenig wie eingehende Mails und Chatnachrichten ignoriert werden, führt das nicht selten zu einem zusätzlichen Stressfaktor, der Studierende nicht nur Kraft, sondern auch viel Zeit kostet. Demgegenüber wächst die Liste jener Aufgaben, die in dieser Zeit eigentlich zu erledigen wären.
Aufgrund dieser Schnelllebigkeit fühlen sich Studierende häufig orientierungslos und überfordert. Umso wichtiger ist es, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse wieder stärker in den Fokus zu rücken – und dazu gehört auch, nicht jedes Hilfegesuch eines Kollegen anzunehmen. Betroffene müssen sich aus den stressigen Situationen lösen und sich ihr eigenes Tempo erlauben, um Herausforderungen zu bewältigen. So wächst auch das eigene Bewusstsein für die zuletzt erlittene Überlastung, die man nun aus einem neuen Blickwinkel heraus verändern kann.
2. Offen kommunizieren und eigene Bedürfnisse äußern
Studierende, die unter Stress leiden, haben sich mit großer Wahrscheinlichkeit zu hohe Ziele gesetzt und dabei in der jüngeren Vergangenheit die Bedürfnisse des eigenen Körpers, beispielsweise nach Ruhe und Erholung, vernachlässigt. Womöglich lieferte ihnen ein aktueller Lernprozess für eine anstehende Prüfung neue Erfolgserlebnisse, wodurch sich ein wenig mehr Aufwand, beispielsweise durch Hilfe bittende Kollegen, leichter bewältigen ließ.
Gerade motivierte Studierende unterliegen hier häufig der Gefahr, sich für andere Kommilitonen verantwortlich zu fühlen. Doch gerade darin liegt auch meist das Problem: Sie neigen dazu, stets hilfsbereit und höflich gegenüber befreundeten Studienkollegen zu sein und vergessen dabei oft ihre eigenen Bedürfnisse. So wird noch diese oder jene Aufgabe übernommen, obwohl dafür weder Zeit noch Kraft vorhanden sind.
Vom Stress lösen kann sich allerdings nur, wer vermehrt auf sich selbst achtet und seine Grenzen nicht mehr überschreitet. Betroffene dürfen lernen, auf Bitten auch mit einem Nein zu antworten. Überhaupt sollten sie lernen, ihre Kommunikation an ihre Bedürfnisse anzupassen und Grenzen klar zu äußern – ohne zu befürchten, dass die eigene Ablehnung eines Hilfegesuchs als unhöflich wahrgenommen werden könnte.
3. Auf einen gesunden Schlafrhythmus achten
Ein hohes Pensum an Lerneinheiten und Arbeit erfordert auch immer ausreichend Ruhe und Schlaf. Denn Erholungsphasen sind nicht nur für unsere Gesundheit, sondern auch für unseren Erfolg genauso wichtig wie jene Phasen, in denen wir produktiv sind. Insbesondere dem Schlaf kommt eine hohe Bedeutung zu. Wer sich also nicht nur ausreichend Ruhe gönnt, sondern auch abends früher zu Bett geht, kann dem Stress der kommenden Tage gut vorbeugen. Mindestens sechs bis acht Stunden sollten für die Nachtruhe eingeplant werden.
Dabei ist die Einführung einer festen Routine ratsam: Wer täglich zur selben Zeit schlafen geht und morgens zu einer ebenso festen Zeit wieder aufwacht, leistet einen wertvollen Beitrag zur eigenen Schlafhygiene. Häufig kommen Menschen durch eine feste Routine abends schneller zur Ruhe und fühlen sich auch morgens erholter und vitaler, um in den Tag zu starten.