„Ist die Welt so wie Du glaubst, oder kannst Du sie verändern?“
Schau Dich mal um! Wie sieht’s derzeit in der Welt um Dich herum aus? Alles Friede, Freude, Eierkuchen?! Oder glaubst Du es klemmt irgendwie? Schwierigkeiten im Studium? Stress im Privatleben? Keine Aussicht auf einen Job? Wird die Wirtschaft weiterhin so wachsen? Was passiert mit den Flüchtlingen? Erreichen Terror und Krieg auch bald Deutschland? Und was ist mit unserer Umwelt? Wie sichern wir natürliche Ressourcen? Haben unsere Kinder und Enkel noch genug sauberes Trinkwasser?
Mal ehrlich! Wenn man wirklich mit offenen Augen durch die Welt läuft, dann finden sich schon so einige Herausforderungen, die bewältigt werden wollen, oder? Aber wer stellt sich diesen Herausforderungen? Wer löst all diese Probleme? Wer verändert die Welt in der wir leben?
Die anderen?! Vielleicht – aber vielleicht auch nicht!
Wenn der große indische Pazifist und Unabhängigkeitskämpfer Mahatma Gandhi nicht schon vor fast 70 Jahren gestorben wäre, dann hätte man ihn in der Zwischenzeit sicherlich zu Tode zitiert. Was Gandhi sagte, war aber wirklich gut:
„Be the change that you wish to see in the world.“
Aber wie soll das gehen? fragst Du Dich jetzt vielleicht. Wie kann ich mich selbst und andere verändern?
Man braucht nicht Sozialwissenschaften oder Psychologie zu studieren, um die grundlegenden Wirkmechanismen des Wandels zu verstehen. Wenn man eine Veränderung in der Welt erzielen möchte, dann muss man eine Veränderung im Verhalten der Menschen erreichen. Das Verhalten wiederum resultiert aus den persönlichen Werten und Glaubensgrundsätzen. Soweit wahrscheinlich nichts Neues. Vielleicht hast Du sogar schon im Rahmen irgendeines Workshops einmal Deine ganz persönlichen Values, die Aspekte Deines Lebens, die Dir wirklich wichtig und wertvoll sind, erarbeitet. Aber wie sieht es mit den Glaubensgrundsätzen aus? Kennst Du Deine Glaubensgrundsätze ebenfalls?
Glaubensgrundsätze sind deshalb so schwierig zu erkennen, weil wir deren Inhalte - wie der Name ja schon sagt – „grundsätzlich glauben“, d.h. in der Regel gar nicht bewusst hinterfragen. Welche pauschalen Annahmen triffst Du jeden Tag? Stimmen diese Annahmen wirklich?
Um die Sache mal etwas deutlicher zu veranschaulichen, hier ein paar oftmals nicht hinterfragte Glaubensgrundsätze: „Das kann ich nicht. Ich bin zu dick. Ich bin hässlich. Mein Freund ist mir treu. Papa ist mein Vater. Geld regiert die Welt. Krebs ist unheilbar. Man muss ums Überleben kämpfen. Jeder ist sich selbst der Nächste. Es gibt kein Leben nach dem Tod. Der Mensch stammt vom Affen ab. Unser Bewusstsein ist ein bio-chemisches Nebenprodukt des Gehirns.“
Unsere Glaubensgrundsätze spiegeln unsere ganz persönliche Überzeugung davon wieder, wie die Welt funktioniert. Woher aber stammen diese Überzeugungen? Von unseren Eltern? Aus der Schule oder Uni? Von unseren Freunden? Aus den Medien? Es ist ganz normal, dass sich im Laufe der Zeit bestimmte Annahmen bei jedem von uns unreflektiert verankern, wenn wir deren Inhalte permanent von allen Seiten aufgetischt bekommen. Wenn’s doch jeder so sagt, kann’s ja nicht falsch sein. Frei nach dem Motto: „Scheiße muss schmecken, denn Milliarden Fliegen können sich nicht irren.“
Mitunter ändern wir aber auch unsere Ansichten wieder, oder glaubst Du heute noch ebenso an die Existenz vom Weihnachtsmann, wie in den ersten Jahren Deines Lebens? Ein anderes oft zitiertes Beispiel für eine veränderte Weltsicht ist die früher weit verbreitete Vorstellung, die Erde befände sich im Mittelpunkt des Universums. Auch dieses geozentrische Weltbild haben wir inzwischen erfolgreich hinter uns gelassen. Heute wissen wir es besser. Es ist also durchaus möglich, dass sich sowohl persönliche als auch gesellschaftliche Glaubensgrundsätze verändern.
Könnten wir im kritischen Hinterfragen gefestigter Glaubensgrundsätze vielleicht sogar Ansatzpunkte für die Lösung bestehender Probleme finden? Oder lassen sich durch veränderte Grundannahmen mitunter künftig drohende Herausforderungen abwenden?
In diesem Zusammenhang möchte ich kurz auf ein persönliches Beispiel eingehen: Auch mich beschäftigt natürlich aktuell die Flüchtlingsfrage in Deutschland und ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich selbst bislang kaum verstanden habe, wie es dazu kommen konnte. Was hat es denn genau mit dem Krieg in Syrien und dem Islamischen Staat (IS) auf sich? Was passiert da eigentlich im Nahen Osten und warum? Keine Ahnung! Aber in jedem Falle sind doch wir die Guten und die anderen die Bösen, oder? Auch ich habe meine ganz persönlichen Glaubensgrundsätze. In diesem speziellen Fall begann ich, einige meiner unreflektierten Annahmen auf den Prüfstand zu stellen, als ich kürzlich das Buch „Wer den Wind sät“ von Micheal Lüders las. Hatte sich in mir frühzeitig eine bestimmte Meinung gefestigt, ohne dass ich nähere Informationen zum Thema hatte?
Es geht mir hier gar nicht um Deine persönliche Einschätzung der aktuellen Vorgänge im Hinblick auf die Flüchtlingsfrage, sondern vielmehr darum zu verdeutlichen, dass die Hinzunahme neuer, vielleicht sogar ungewöhnlicher Informationen Dir grundsätzlich dabei helfen kann, bestehende Glaubensgrundsätze aufzuspüren und ggf. zu revidieren.
Ich stelle nun eine Hypothese auf, die Du natürlich für Dich selbst verifizieren solltest. Die Hypothese lautet: „Die meisten Probleme und Herausforderung unserer heutigen Zeit lassen sich auf einen egoistischen Glaubensgrundsatz zurückführen. Wir glauben voneinander und von der Umwelt getrennt zu existieren. Deshalb denken wir immer zunächst an uns selbst. Solche bewussten und unbewussten egozentrischen Denkmuster steuern unser Verhalten und führen zu der Welt in der wir leben.“
Was aber wäre, wenn diese Getrenntheit nicht in dem Maße existieren würde, wie wir es annehmen? Was wäre, wenn unsere Welt anders funktionieren würde, als wir es glauben? Es gibt vermehrt Indizien, die dafür sprechen. Du musst Sie nur anschauen und dann überlegen, welche Deiner alten Glaubensgrundsätze nochmals überdacht werden sollten.
Vergiss nicht, welch große Hebelwirkung das haben kann: