Im Ehrenamt gibt es zwar meist kein Geld – die erworbenen Soft Skills machen sich Âsicher dennoch bezahlt
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Im Bewerbungsprozess sind persönliche Kompetenzen sehr gefragt und auch wir Karriereexperten sprechen ihnen in unserer Beratung eine immer größer Âwerdende Bedeutung zu: Die Rede ist von den sogenannten Soft Skills. Doch was verstehen wir eigentlich unter Soft Skills? Wie kann ein Ehrenamt dazu beiÂtragen, uns in den „weichen Fähigkeiten“ weiterzuentwickeln? Wie können wir diese auch im Bewerbungsprozess zielgerichtet nutzen?
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Zu den Soft Skills gehören beispielsweise kommunikative Kompetenzen, Eigeninitiative, Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, analytische Kompetenz, Vertrauenswürdigkeit, Selbstdisziplin, Neugierde oder Durchsetzungsvermögen. Nicht so einfach greifbar ist, wer diese Soft Skills in welchem Maß besitzt. Der Grund dafür ist, dass die Soft Skills häufig auf der emotionalen und kommunikativen Ebene angesiedelt sind und daher nicht so einfach messbar sind. Es ist eher ein Gefühl, das Ihnen z.B. sagt: ErfolgÂreiche und beliebte Menschen haben das „gewisse Etwas“. Und damit liegen Sie schon ganz richtig. Dieses Etwas heißt „Soft Skills“ und meint Fähigkeiten, die über das fachliche Know-how hinausgehen, aber trotzdem in der modernen Arbeitswelt unverzichtbar sind. Soft Skills zu haben oder sie eben nicht zu haben, hat auch viel damit zu tun, wie wir uns sehen und mit welchem Selbstbild wir uns identifizieren.
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Halte ich mich für schüchtern, werde ich mich nicht mit meiner „Durchsetzungsfähigkeit“ brüsten können. Bin ich schnell verletzt und eingeschnappt, dann ist es mit meiner Kritikfähigkeit häufig nicht so weit her. Doch wie kann ich meine Soft-Skills verbessern und erweitern?
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Als junger Mensch kommen hier vor allem die in unserer Gesellschaft unverzichtbaren Ehrenämter ins Spiel. Hier können wir neben dem Studium das „Miteinander“ und das „Aufeinander-Zugehen“ üben. Im Ehrenamt sind wir zumeist in eine vorÂhandene Gemeinschaft eingebunden. Egal, ob wir am SchulpatenÂprogramm teilnehmen, pflegebedürftigen Menschen helfen oder uns bei der Feuerwehr engagieren, immer sind wir im Verbund eines Teams, in dem es gilt, seinen Platz zu finden. Bei meinem Einsatz für andere muss ich mich aus Âmeiner Komfortzone heraus bewegen, meine Verhaltensweisen ändern, um Teil des Teams sein zu können, und habe so die Möglichkeit, mich stetig weiterzuentwickeln.
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Es gibt sehr unterschiedliche Aufgaben im Ehrenamt, die jede für sich unterschiedliches Potenzial dafür bietet, über sich selbst hinaus zu wachsen. Bei der Flüchtlingsbetreuung oder als Gruppenleiter in der Jugendarbeit bin ich völlig unterschiedlichen ÂAnforderungen ausgesetzt, die dazu führen, dass ÂFähigkeiten wie Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit und Geduld herausgebildet werden.
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Auch die Übernahme von Verantwortung in einem Verein, z.B. als Kassenprüfer, Schriftführer oder Vorstand, ist ein guter Vorgeschmack auf zukünftige Aufgaben in einer Position mit Mitarbeiterführung oder Budgetverantwortung in einem Unternehmen.
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Doch auch die sozialen Fähigkeiten werden Âimmer mehr in den Firmen gefragt. Menschlichkeit und emotionale Intelligenz sind Schlagwörter, die man immer wieder liest, wenn es darum geht, sich die richtigen Führungsqualitäten anzueignen. Konflikte und Reibereien unter den Kollegen oder zwischen den Führungsebenen kosten Firmen viel Geld. Der Prozess der Neubesetzung einer Stelle ist zeit- und kostenaufwändig. Die Chefetagen erkennen Âimmer mehr, dass mehr Menschlichkeit im Unternehmen zu weniger Krankmeldungen, weniger Fluktuation und deutlich zufriedeneren MitÂarbeitern führt, die gerne und motiviert für die Firma arbeiten.
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Das Ehrenamt bietet also ein weites Ãœbungsfeld in den verschiedensten Bereichen. Schier unerschöpflich sind die Möglichkeiten, um seine Stärken herauszukitzeln und sich in Selbstreflexion und persönlicher Entwicklung zu üben. Für jeden findet sich das passende Ehrenamt. Wichtig ist, dass die Aufgabe auch Spaß macht, denn von den geringen Vergütungen, wie Ehrenamtspauschalen und Vergünstigungen abgesehen, wird das Ehrenamt nach wie vor meist unbezahlt sein, sodass man die anhaltende Motivation für ein soziales Engagement nie aus einem „Ich muss das machen.“ herausÂziehen kann.
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Doch wer eine Aufgabe gefunden hat, die zu ihm passt, kann wertvolle Erfahrungen für das spätere Leben sammeln, wichtige Kontakte knüpfen, Neues lernen und stolz auf sich sein. Bei vielen sozialen Projekten hat man zudem die Möglichkeit, sich wichtiges Know-how und Fachwissen in Bereichen aufzubauen, die man nach dem Studium wiederÂverwenden kann und die den Lebenslauf deutlich „aufpeppen“. Denn ein Lebenslauf, der mit einem interessanten Ehrenamt auffällt, hebt sich deutlich von der Masse der Bewerber ab und kann bei gleichen Qualifikationen ausschlaggebend für eine Zusage sein. Auch im Vorstellungsgespräch kann man die ÂErfahrungen und Skills, die man dort gesammelt hat, deutlich hervorheben. Zuletzt zeigt es dem UnterÂnehmen, dass man über eine hohe Arbeitsmoral und gutes Zeitmanagement verfügt, wenn man bereits neben dem Studium gearbeitet hat. Es ist also sehr wichtig, sein Engagement „gut zu verkaufen“ und sich dadurch in ein positives Licht zu rücken.
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Unser Fazit: Für den, der neben dem Studium erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln und seine Fähigkeiten entwickeln möchte, bietet sich das Ehrenamt wunderbar an. Es ist immer eine Win-win-Situation und kann aus der schüchternen grauen Maus einen „schillernden Löwen“ machen.