
Nur blöd, dass keiner Dich kennt …
Wie Du Linkedln für die Jobsuche nutzen kannst
Du hast Deinen Abschluss in der Tasche? Gratuliere! Damit hast Du Dir selbst und den Leuten an Deiner Hochschule bewiesen, dass Du Dinge über einen längeren Zeitraum durchziehen kannst. Und jetzt? Jetzt geht es darum, auch Deinen künftigen Arbeitgeber von Deinem Können zu überzeugen. Es gilt nun, Deinen ersten Job zu finden. Oder der Job findet Dich. Auf LinkedIn.Â
Praktisch jedes Unternehmen sucht händeringend Leute. Oft stehen Young Professionals ganz oben auf der Wunschliste der Recruiter, junge Leute mit Abschluss und Berufserfahrung. Aber auch Frischlinge wie Du haben Chancen, wenn sie sich an der richtigen Stelle gut präsentieren und nach Jobs umschauen.Â
LinkedIn gibt es bereits seit 20 Jahren. Während der ersten 15 Jahre war das heutige Karrierenetzwerk mehr oder weniger ein glorifiziertes Online-Adressbuch für professionelle Kontakte. Doch in den vergangenen fünf Jahren – also seit Microsoft LinkedIn übernommen hat – hat es sich zu einer ausgeklügelten Content- und Personal-Branding Plattform entwickelt. Inzwischen ist es normal, sich über die LinkedIn zu bewerben. Das gilt ganz besonders für alle, die sich auch international nach Jobs umsehen.Â
LinkedIn zeigt Dir anhand Deiner Profildaten und Aktivitäten passendere Stellenausschreibungen an als zum Beispiel ein Jobportal. Kommt es dann zu einem ersten Kontakt, wechselst Du zur E-Mail und schickst entsprechende Anhänge mit. Oder Du nutzt gleich die Plattform für Deine Dateien. Übrigens gibt es bereits BewerbermanagementÂsysteme, die mit LinkedIn gekoppelt sind.Â
Höchste Zeit für Deinen AuftrittÂ
Wenn Du nicht schon während des Studiums damit angefangen hast, Deine Person zu einer Marke zu machen – und nichts anderes heißt Personal Branding –, dann wird es jetzt höchste Zeit. Auf LinkedIn kannst Du Texte, Fotos, SlideÂshows und Videos posten. Je besser Dein Content ist, desto mehr Likes erhältst Du auf Deine Postings. Hier „passiert“ die Social-Media-bedingte Dopamin-Ausschüttung. In dieser Hinsicht funktioniert LinkedIn haargenau wie Instagram.
Beispiele für starke Personal Brands sind David Beckham, Gary Vaynerchuk, Tim Ferriss oder Michelle Obama. Sie alle produzieren und veröffentlichen regelmäßig Content auf allen relevanten Social-Medi-Plattformen mit dem Effekt, dass sie latent immer im Bewusstsein der Menschen sind.Â
Du denkst Dir bestimmt jetzt: Wie zum Teufel soll ich so bekannt werden wie David Beckham oder Michelle Obama? Das musst Du gar nicht. Ist auch nicht realistisch. Was Du aber mit Deinem Auftritt bei LinkedIn tun kannst, ist, Unternehmen, Recruiter und HR-Verantwortliche auf Dich aufmerksam zu machen. Zwei Schritte sind dafür nötig:Â
Schritt #1: Das fetzige Profil. Von oben bis unten
Das LinkedIn-Profil ist praktisch Deine persönliche Website. Mit dem sehr wichtigen Unterschied, dass alle relevanten Personen (die schon erwähnten HR-Verantwortlichen, Geschäftsführer und Recruiter) bereits auf der Plattform sind. Stell sicher, dass Dein Profil vollständig und bis ins letzte Detail ausgefüllt ist. Schreib also nicht nur deinen Studienabschluss rein, sondern Deine gewählten Schwerpunkte, absolvierte Praktika, erste berufliche Erfahrungen. Softskills wie Fremdsprachen nicht vergessen und das Profil eventuell zweisprachig anlegen. Ehrenamtliches Engagement macht sich auch immer gut.Â
Ergänze Dein LinkedIn-Profil durch eine Auflistung Deiner Projekte, wenn es sich anbietet. Das können Projekte aus dem Studium sein oder aus Deinem persönlichen Interessenbereich. Entscheidend ist, dass diese Projekte Deine Fähigkeiten, Deine Kreativität oder auch Deine Kooperationsfähigkeit zeigen. Nur dann gehören Projekte in Dein LinkedIn-Profil.Â
Stichwort Eyecatcher: Achte auf ein gutes Foto von Dir. Wichtig sind außerdem Dein Slogan und eine gut formulierte Einleitung. Recruiter streifen auf der Suche nach guten Leuten ein Profil für ein paar Sekunden; genauer scannen sie Deine Angaben – Dich! – nur dann, wenn der erste Eindruck sie dazu reizt.Â
Pro-Tipp: Lass Dir ein richtig cooles Banner designen. Die wenigsten Profile haben ein professionell designtes LinkedIn-Banner.
Schritt #2: Regelmäßiger Content zu Deinem ThemaÂ
Poste Content, der den Menschen eine neue Perspektive zu Deinem Thema eröffnet. Schreibe über Dinge, die eine starke Verbindung zu dem Berufsfeld haben, in dem Du künftig tätig sein willst. Was ist dein Spezialgebiet, womit möchtest Du Dich positionieren? In welchem Bereich bist Du bereits Expertin oder Experte? Schreib dazu hochwertige Inhalte. Wenn möglich, lass Dir Deine Expertise bestätigen, zum Beispiel von Deinen Profs.
Wie oft posten? Mindestens einmal die Woche. Idealerweise dreimal oder sogar öfter. Je mehr und je öfter Du postest, desto schneller lernst Du, welche Art von Content auf LinkedIn funktioniert und welcher Content nicht. Und vergiss nie: Hier geht es um den Job, um Inhalte zu Deinem Fachgebiet. Wenn Du das letzte Spiel Deines Handballteams bewerten oder Urlaubsbilder posten willst, dann mach das auf einem privaten Kanal.
Das war's. Wenn Du konsistent dranbleibst, wirst Du automatisch mit Menschen auf LinkedIn ins Gespräch kommen. Netter Nebeneffekt: Eine starke LinkedIn-Präsenz ist ein extrem starker Vorteil, den die allerwenigsten Uni-Absolventen vorweisen können.Â
Eine hervorstechende LinkedIn-Präsenz zeugt von Professionalität und auch von der Kompetenz, Deine Expertise sichtbar zu machen. Das beeindruckt Unternehmen. Nach solchen Leuten suchen sie. Lange Rede, kurzer Sinn: Rocke LinkedIn!