Weg vom „ich muss“ hin zum „ich will“
Bewerben steht an. Sich präsentieren. Sich bestmöglich verkaufen! Wer von Euch denkt jetzt: „Puh, ist das anstrengend“, und wer eher: „Ach, das mach ich im Grunde sehr gerne.“
Trage es auf einer Skala von 1 bis 10 ein, wobei die 1 bedeutet: „Puh, ist das anstrengend“, und die 10: „Ach, das mache ich im Grunde sehr gerne.“
Wenn dein Wert nahe bei der 10 liegt, ist das Thema Leichtigkeit und Energie im Bewerbungsprozess für dich wahrscheinlich nicht sehr relevant. Liegst du weit unterhalb der 5 wahrscheinlich schon. Dann geht es darum, sich aufzumachen, um das Ganze mit etwas mehr Gelassenheit, einem Hauch Neugier und Spaß zu versehen. Denn genau dann fühlt es sich leichter an. Und energetischer. Und kommt beim Gegenüber genauso an. Doch wie macht man das?
Die eigene Einstellung ist ein wesentlicher Schalter im Bewerbungsprozess. Und die eigene Haltung kann man beeinflussen.
#Leichtigkeits-Tipp 1: Werde zum Story-Teller
Erfolgsgeschichten in Form von Storytelling helfen dir für ein selbstbewusstes Auftreten.
So geht’s: Suche eine Herausforderung, die du aus heutiger Sicht positiv bewältigt hast, die du erfolgreich gemeistert hast. Welche Stärken und Fähigkeiten hast du eingesetzt, um durch die Challenge zu navigieren? Welche deiner Eigenschaften waren unersetzbar? Was hast du gelernt? Entwickle Storylines, in denen du dich zeigen kannst.
Beispiel gefällig?
„Damals als ich in mein Praktikum einstieg, bekam ich Aufgaben, die mir unlösbar erschienen. Heute ist genau das eine Kompetenz von mir. In neue und unbekannte Aufgaben einzutauchen und in komplexen Systemen Lösungen zu entwickeln. Wieso: Weil ich gelernt habe, andere Menschen um Hilfe zu bitten, weil ich meine Recherchefähigkeit ausgebaut habe und weil ich hoch motiviert bin, Lösungen zu finden, wofür es noch keine Blaupausen gibt.“
#Leichtigkeits-Tipp 2: Prepare yourself
Eine gute Vorbereitung ist – wie so oft - die halbe Miete. Beim Sport fängt man auch nicht mit dem 30-km-Lauf an, sondern bereitet sich vor und trainiert. Sprich – man nimmt sich Zeit, richtet sich auf sein Ziel aus und überlegt, wie man dieses erreichen kann.
Nicht wahllos, sondern zielgerichtet
Bevor du wahllos in Stellenportalen suchst und dich bewirbst, trittst du einen Schritt zurück. Du besinnst dich auf dein Know-how, deine Fähigkeiten und das, was du für einen Arbeitgeber mitbringst. Und darauf, was dir wichtig ist und was dir Spaß macht. Genau dieser Arbeitsaufwand vor der Bewerbungsphase bringt hinterher Leichtigkeit mit sich. Du hast dich vorbereitet, du kennst deine Antworten. Du bist selbstbewusst – weil du dir deiner „selbst“ bewusst geworden bist. Wie das geht? Du stellst dir im Grunde genau die Fragen, die auch andere beantwortet haben wollen.
Karrierekreis 1: Was kann ich?
- Was kann ich gut und welches Know-how habe ich (hier kannst du auch gleich die Erfolgsgeschichten als Storyteller erzählen)?
- Was schätzen andere an mir?
- In welchen Situationen laufe ich zur Hochform auf?
- Wobei fragen mich andere Menschen nach Unterstützung?
- Welche Kompetenz ist für mich schon so selbstverständlich, dass ich sie normalerweise hier gar nicht mehr aufführen würde?
- …
Karrierekreis 2: Was will ich?
- Was ist mir wichtig im Leben? Ohne was geht es nicht? Was sind meine Werte, wie z.B. gute Beziehungen Autonomie, Sicherheit? Was ist es, was bei mir wirklich zählt?
- Was für eine „Karriere“ möchte ich anstreben und was bedeuten „Karriere und Erfolg“ für mich?
- Wie sehen mein Traumjob und Traumleben aus?
- Wofür engagiere ich mich?
- Wobei vergesse ich die Zeit?
- Wen bewundere ich und von wem würde ich gerne lernen?
- …
Nimm gerne einen Bogen Papier und arbeite mit Post-its. Je mehr, umso besser. Sortieren und reduzieren kannst du hinterher immer noch. Es geht auch nicht darum, mathematisch die korrekte Schnittmenge zu finden, sondern dich selbst besser kennen zu lernen.
Danach befasst du dich mit dem 3. Kreis. Durch diesen erkennst du, wo du mit Leichtigkeit und Überzeugungskraft im Vorstellungsgespräch sagen kannst: „Hei, ich passe zu euch, weil …“
Karriere-Kreis 3: Wo und wie kann ich damit erfolgreich sein?
Für welchen Arbeitgeber bist du spannend und wo kannst du anknüpfen? Ja, es herrscht nach wie vor Fachkräftemangel. Welche Menschen kennst du und mit welchen arbeitest du gerne zusammen. Mit wem kommunizierst du am besten und einfachsten? Bei welchen Unternehmen arbeiten diese Menschen? Netzwerken ist angesagt! Versuche einen Transfer der ersten Kreise abzuleiten: Welche Stärken möchtest du auf jeden Fall einbringen, passt du besser in ein kleines Unternehmen oder in einen Konzern oder vielleicht sind Institutionen deine ideale Arbeitsumgebung? Welche Branchen ziehen dich förmlich an und machen dich neugierig?
Wenn dir die Fragen noch nicht reichen und du tiefer einsteigen möchtest, dann recherchiere bitte unter dem Stichwort IKIGAI, der japanischen Lebenskunst. IKIGAI bietet dir noch viel mehr Fragen und fünf Kreise. Bitte verliere dich jedoch nicht in der Beantwortung der Einzelheiten, sondern fokussiere dich weiterhin auf die Bewerbungsvorbereitung.
Dann trittst du in die Bewerbungsphase ein. Und jetzt gilt es, den 3. Leichtigkeits-Tipp zu beherzigen.
#Leichtigkeits-Tipp 3:Freu dich!
Worauf? Auf deinen neuen Job und auf dein Abenteuer Berufswelt. Und alles, was dazugehört. Es sind dein Weg, deine Zukunft und dein Leben! Es muss nicht alles auf Anhieb perfekt sein, doch anfangen und losgehen solltest du. Sei transparent im Bewerbungsprozess, bewirb dich dort, wo du echtes Interesse hast. Ruf an, sprich im Vorfeld mit Kontakten, lerne und sei neugierig. Das alles bringt Vorfreude und zaubert vielleicht schon heute ein Lächeln auf dein Gesicht. Es ist deine Zukunft und du gestaltest sie, ist das nicht wunderbar? Du hast dein Studium hinter dir, Hürden überwunden und den Abschluss in der Tasche. Hei, da geht was! Mit diesem Blick gelingen Vorfreude, Offenheit und Zuversicht. Und das sind drei wesentliche Dinge für mehr Leichtigkeit und Energie.Â
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim Bewerben. Doch Vorsicht: Es könnte ja großartig werden!