
Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.
Du hast als Bewerber:in in der Fülle von Bewerbungen nur EINE Chance für einen guten ersten Eindruck.
Personaler:innen entscheiden innerhalb von Sekunden: „Sympathisch“, „Unsympathisch“, „Spannend“, „Langweilig“, „Wirkt professionell“, „Wirkt oberflächlich“
Die größte Überzeugungskraft hast Du mit einem Video, in dem Deine Persönlichkeit rüberkommt. Videos wirken im Unterbewusstsein. Also dort, wo wir alle – auch Du – unsere Entscheidungen treffen. Das passiert nicht im Kopf, obwohl wir das meinen. Der Kopf liefert hinterher nur die Argumente dafür oder dagegen, aber entschieden wird in Wahrheit im Unterbewusstsein.
Deshalb kannst Du Entscheider:innen mit Videos beeinflussen. Positiv oder negativ. Positiv, indem Du ein qualitativ gutes Bewerbungsvideos ablieferst, mit dem Du direkt das vermittelst: Der/die gibt sich Mühe, legt Wert auf Qualität, hat ein Gefühl für Ästhetik. Dafür brauchst Du keine teure Kamera, sondern kannst Dein Smartphone nutzen. Das macht qualitativ richtig gute Videos. Und wenn Du einige einfache Regeln beachtest, dann vermittelst Du mit Deinem Video schon ein gutes Gefühl, noch bevor Du den ersten Satz gesagt hast. Das schaffst Du durch die Art und Weise, wie Du Dein Videobild einrichtest.
Die wichtigsten Regeln für ein qualitativ gutes Bewerbungsvideo
- Immer im Querformat 16:9, nie im Hochformat
- Kamera auf Augenhöhe halten.
- Nicht aus der Hand filmen, sondern Stativ benutzen (falls Du kein Stativ hast, füll einen Strumpf mit Reis, stell den wie einen Sitzsack ins Regal und platziere Dein Handy darauf oder nimm ein Tetrapack und befestige daran Dein Smartphone mit Gummiband).
- In die Linse schauen (nicht auf Dein eigenes Bild im Display).
- Licht von vorn (Tageslicht reicht aus). Am besten vor ein Fenster stellen (kein Fenster hinter Dir oder seitlich im Bild; das macht das Bild dunkler)
- Guter Ton durch externes Mikro
Ist der technische Teil gut vorbereitet und getestet, geht es darum, wie Du Dich gut präsentierst. Auch dazu einige Tipps
- Auf den Hintergrund achten: bitte aufgeräumt und nicht überladen.
- Weiße Wände möglichst meiden (Weiß wirkt kalt und steril, erzeugt keine gute Atmosphäre. Farbige Wände sind immer eine gute Wahl. Besonders gut sehen wir vor Grau aus).
- Bei der Garderobe wählst Du am besÂten ein einfarbiges Oberteil. Kein klein gemustertes Oberteil anziehen, kleine Muster flimmern im Bild. Gut sind
- frische Farben wie Königsblau, Hellblau, Koralle, Rosa, Pink, Grün, Türkis und Petrol. Weiß und Schwarz sind dagegen ungünstig, Schwarz lässt uns vor der Kamera oft älter und blass aussehen. Weiß überstrahlt, damit kommt die Belichtungsautomatik der Kamera nicht gut klar).
- Ach ja, liebe Damen, wenn Du nicht willst, dass die Oberweite ablenkt, wähle ein lockereres Oberteil. Enge Oberteile lassen Körperteile in der
- Kamera größer erscheinen, wenn Du verstehst, was ich meine.
- Hast Du eine große Oberweite, willst sie aber nicht zu präsent im Bild haben, dann wähle den Bildausschnitt so, dass der untere Bildrand über die Mitte der Brust geht.
Ansonsten empfehle ich Dir, Dich so vor die Kamera zu stellen, dass Du in etwa bis zum Bauchnabel zu sehen bist. Dann sieht man auch die Bewegung Deiner Arme. Komm nicht zu nah an die Kamera heran, das Gesicht darf nicht zu groß erscheinen. Generell sollte mehr vom Körper als vom Gesicht zu sehen sein. Und stell Dich so vor die Kamera, dass über Deinem Kopf nur eine Handbreit Platz ist. Denn wenn Du zu viel Platz über Deinem Kopf lässt, wirkst Du klein und unsicher – ein Fehler, den viele machen. Ich empfehle Dir auch, Deine Videos im Stehen aufzunehmen. Damit wirkst Du präsenter, energievoller, selbstbewusster. Geht das nicht, dann setz Dich aufrecht auf das vordere Drittel eines Stuhls. Die Wirkung ist die gleiche, als würdest Du stehen.
Jetzt ist wirklich alles vorbereitet, oder? Nicht ganz, jetzt fehlt noch die richtige Energie. Mach Deine Lieblingsmusik an und bring Dich in eine positive Stimmung. Sing mit, tanz mit, mach, was Dir guttut. Energie ist lauter als Worte - gute Stimmung ist wichtig!
Dann schau direkt in die Kamera und stell Dir nur eine einzige Person vor: die Person, bei der Deine Bewerbung eingeht. Rede mit ihr, als wärt ihr zusammen in einem Raum und Du würdest direkt vor ihr sitzen.
Sei so authentisch wie möglich.
Rede so wie immer. Versuch nicht, Dich besonders eloquent auszudrücken und mit vielen Fremdwörtern zu beeindrucken. Dass Du viel weißt, musst Du nicht im Video beweisen, das kannst Du später im Bewerbungsgespräch zeigen.
Vergiss nicht zu lächeln. Vor allem zu Beginn und am Ende. Und dann stell Dich vor: Was hast Du an welcher Uni studiert. Und WARUM? WOFÜR? Was willst Du bewegen mit dem, was Du gelernt hast? Wozu möchtest Du beitragen? Und warum bewirbst Du Dich ausgerechnet bei diesem Unternehmen? Was schätzt Du an dem Unternehmen?
Mach klar, welche Stärken und Fähigkeiten Du hast, erzähle, welche Erfahrungen Du mitbringst. Sprich über Praktika, Projekte und ehrenamtliche Tätigkeiten. Und schließlich erzähl noch etwas Persönliches über Dich. Was macht Dich aus? Welche Hobbys hast Du?
Werde greifbar.
Am Ende bedankst Du Dich, sagst, wie man Dich am besten erreichen kann, und schließt an mit: „Ich freue mich, wenn wir uns persönlich kennenlernen.“ Das Video sollte so kurz wie möglich sein. Alles über 3 Minuten wird schwierig.
Vertraue Dir. Du bist genau richtig. Erinnere Dich daran, was Du im Leben schon alles geschafft hast und was Deine Aufgabe im Leben ist. Du hast dieses Studium nicht umsonst absolviert! Nimm Dein Bewerbungsvideos mit diesem Bewusstsein auf. Dann hinterlässt du einen guten und bleibenden ersten Eindruck.