
Und? Was ging dir bei der Überschrift durch den Kopf?
A) Genialer Satz – merk ich mir. B) Boah – das geht gar nicht. Viel zu arrogant. C) Wünschte, ich könnte so ähnlich von mir denken.
Wo findest du dich wieder? A, B oder C? Die meisten von uns werden zwischen B und C schwanken. Und doch möchte ich dich einladen, dass wir uns mal ansehen, was wäre, wenn du die Haltung des Satzes für dich einnehmen kannst.
Was ist denn eigentlich Selbstbewusstsein?
Selbstbewusstsein ist unser eigenes Bewusstsein über uns selbst. Unsere Fähigkeiten, unsere Stärken, unsere Begabungen, unsere Vorlieben ebenso wie unsere Herausforderungen und Abneigungen. Es ist unsere Fähigkeit, uns selbst wahrzunehmen und einzuschätzen.
Dein Bewusstsein über dich selbst beeinflusst nicht nur Vorstellungsgespräche, sondern auch deine Stellenauswahl, Präsentationen und Verhandlungen im Allgemeinen. Genau aus diesem Grund sollten wir uns alle regelmäßig damit befassen, wie wir zu uns selbst stehen. Denn diese Verbindung zu dir ist so fundamental, wenn es um das Erreichen von Zielen geht UND zeugt von einer gesunden Einstellung zu dir selbst.Â
Kleiner Selbsttest:
Denk an eine Präsentation, die du gehalten hast. Bist du im Anschluss wieder an deinen Platz und hast gedacht: „Super, ich habe das Wesentliche rübergebracht. Ich bin stolz auf mich.“ Oder eher: „Mensch, ich wollte doch noch das erwähnen und den Ausgang wollte ich anders gestalten. Das war mal wieder nichts. Typisch.“
Leider befinden sich die meisten Menschen bei mir in den Seminaren oder im Coaching eher bei der zweiten Antwort.
Das Gute daran:
Wir haben uns das antrainiert. Und zwar auch zwei unterschiedliche Bereiche. Zum einen ist unser Gehirn noch immer in höchstem Maße darauf fokussiert, uns zu schützen. Also muss es uns vor Gefahren warnen. So werden ungute Erfahrungen oder Erlebnisse bis zu 4- bis 7-mal höher eingeschätzt als positive Erfahrungen. Das bedeutet: Wenn jemand etwas in deinem Vortrag kritisiert hat, dann ist es „schlimmer“ als das Lob. Zumindest für unser Gehirn. Da wir leider noch immer sehr sparsam mit Lob und Anerkennung umgehen, fehlt hier auch noch das Gegengewicht.Â
Zum anderen erfahren wir alle im Laufe unseres Großwerdens immer wieder Rückmeldungen, dass wir so wie wir sind, nicht gut genug sind. Und auch diese werden oft abgespeichert.Â
Jetzt zur guten Nachricht:Â
Wenn es antrainiert ist, dann können wir das Trainingsprogramm ändern und neu ausrichten. Also gehen wir es an!
5 Schritte zum Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins
1. Schritt: Selbsterkenntnis: Der erste Schritt besteht darin, sich selbst besser kennenzulernen. Nimm dir regelmäßig Zeit, um hier einzutauchen: Welche Stärken, Herausforderungen, Werte und Interessen hast du? Was bereitet dir Freude? Worin bist du gut? Je besser du dich selbst verstehst, desto solider wird dein Selbstbewusstsein. Â
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2. Positive Selbstgespräche: Achte auf deine inneren Dialoge. Negative Selbstgespräche können das Selbstbewusstsein erheblich beeinträchtigen. Ersetze selbstkritische Gedanken durch positive und unterstützende Aussagen. Fang an, dich selbst mit derselben Freundlichkeit zu behandeln, wie deine besten Freunde.   Â
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3. Herausforderungen annehmen: Ins Tun kommen und dies ganz bewusst auch umzusetzen – deine eigene Komfortzone immer wieder auszudehnen, fordert und fördert dein Bewusstsein über dich elementar. Geh auf die Messe, sprich mit den Firmenvertreter:innen, schreib deine Bewerbung und hebe die Hand für die Präsentation. Du kannst nur gewinnen!Â
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4. Erfolge feiern: Anerkennen und deine Erfolge feiern - egal welche! Dies stärkt dein Selbstvertrauen und schüttet wunderbare Hormone aus, die dafür sorgen, dass diese Erfolge auch abgespeichert werden. Das ist das beste Trainingslager, um deinen Blick auf dich neu auszurichten! Übrigens sind Erfolge ALLES!!! An manchen Tagen ist es die geniale Präsentation, an anderen ist es die Tatsache, dass du dich überhaupt an den Schreibtisch gesetzt hast. Und hier noch ein Tipp: Fang an, diese Erfolge aufzuschreiben. Am besten mit Stift und Papier!  Â
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5. Grenzen setzen: Die Königsklasse des Selbstbewusstseins ist es, Grenzen zu setzen und deine eigenen Bedürfnisse zu achten! Nicht schneller, höher, weiter – sondern stimmig darf es sein! Dich selbst so wahrzunehmen, dass du auch ein gutes Gespür für deine Bedürfnisse, deine Grenzen und auch deine eigenen Ruhezonen hast, zählt weiterhin für ganz viele zu einer wahren Herausforderung. Es ist die Fähigkeit, nach innen zu lauschen und nicht nach außen. Â
Selbstbewusstsein setzt sich zusammen aus Selbstwahrnehmung, Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen. Mit diesen 5 Schritten hast du aus jedem Bereich ein kleines Trainingslager eingerichtet. Noch ein Tipp: Nimm dir ganz bewusst Zeit, um in alle 5 Bereiche einzutauchen. Termine mit dir darfst du in deinem Kalender festhalten und dann auch einhalten.
Wenn du für dich merkst, dass du an Grenzen stößt durch tiefe Blockaden oder innere Verletzungen, gehe bitte ins Gespräch und hole dir professionelle Hilfe und Unterstützung. Ich bin davon überzeugt, dass wir alle so viel mehr zu unserem Team, unserem Projekt beitragen können, wenn wir gelernt haben, bei uns anzufangen.
Für die nächste Messe, die nächste Präsentation oder das nächste Vorstellungsgespräch wünsche ich dir ein wunderbar gesundes Selbstbewusstsein!