Do‘s and Don’ts im Bewerbungsgespräch
Wer die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in seinem Mailpostfach findet, ist in der Regel erst einmal erfreut. Das Bewerberprofil scheint für die Entscheidungsträger des Wunschunternehmens also interessant zu sein. Ist der Erfolg im Sinne einer Anstellung beim Unternehmen demnach bereits sicher? Leider nein, denn neben der Fachkompetenz, die durch die Bewerbungsunterlagen schon einmal bewertet werden kann, haben die Entscheider eines Unternehmens (z.B. Personaler und Fachabteilungsleiter) noch ein weiteres wichtiges Kriterium im Blick: die Persönlichkeit des Bewerbers. Diese kann man auch durch eine perfekte Bewerbungsmappe nicht komplett vermitteln.
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Ein gelungenes Vorstellungsgespräch ist daher die „zweite Hälfte der Miete“ im Bewerbungsprozess. Einfach hingehen und abwarten, was auf einen zukommt? Davon ist abzuraten, denn es gibt vieles, worauf man sich im Vorfeld gezielt vorbereiten kann. Und einiges, was im Vorstellungsgespräch zu vermeiden ist.
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So können Sie im Vorstellungsgespräch von sich überzeugen:
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Gute Vorbereitung
Bewerber, die gut vorbereitet in ein Vorstellungsgespräch gehen, erwecken einen kompetenten und engagierten Eindruck. Wer bestens vorbereitet ist, kann hier punkten, indem er den Arbeitgeber von seiner Motivation und seinem Pflichtbewusstsein überzeugt.
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Pünktlichkeit
Indem Sie pünktlich zu Ihrem Vorstellungstermin erscheinen, demonstrieren Sie Ihre Zuverlässigkeit. Seien Sie am besten etwas früher vor Ort, aber melden Sie sich erst ca. 5-10 Minuten vor Gesprächsbeginn am Empfang. So stören Sie Ihren Gesprächspartner nicht bei der Vorbereitung auf den Vorstellungstermin mit Ihnen.
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Passendes Outfit
Ein angemessenes Outfit spielt im Vorstellungsgespräch eine wichtige Rolle. Im Internet finden Sie eine Vielzahl an Angeboten, über die Sie sich hierzu branchenspezifische Tipps holen können. Generell gilt: Besser „overdressed“ als „underdressed“.
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Gute Umgangsformen
Zeigen Sie gute Umgangsformen, indem Sie sich respektvoll, höflich und seriös verhalten. Ihr Gegenüber wünscht sich einen motivierten Mitarbeiter mit gutem Benehmen, der gleichzeitig kompetent und verlässlich ist und sich im Team angemessen verhalten wird.
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Notizen
Indem Sie sich Notizen machen, zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner, dass Sie interessiert sind und aufmerksam zuhören können. Mitschreiben beweist Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit. Beides sind Eigenschaften, die ein Arbeitgeber an einem zukünftigen Mitarbeiter zu schätzen wissen wird. Schreiben Sie jedoch nicht zu viel mit, sondern konzentrieren Sie sich auf das Gespräch.
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Geschickte Fragen
Wer kluge Fragen stellt, zeigt zum einen, dass er sich im Vorfeld Gedanken gemacht hat, und zum anderen, dass er sich gut vorbereitet hat. Viele Fragen seitens des Bewerbers werden bereits im Verlauf des Vorstellungsgesprächs geklärt. Sie sollten jedoch unbedingt ein paar zusätzliche Fragen parat haben. Bereiten Sie daher bereits zu Hause Ihre Fragen zum Unternehmen und zur Aufgabe vor.
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Das sollte Ihnen im Vorstellungsgespräch nicht passieren:
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Aus den geschilderten „Do‘s“ leiten sich bereits einige „Don’ts“ ab, die im Vorstellungsgespräch auf jeden Fall einen schlechten Eindruck machen werden. Dies sind u.a. Unpünktlichkeit, eine mangelhafte Vorbereitung, schlechte Umgangsformen, sich während des Gesprächs keine Notizen machen, keine oder irrelevante Fragen stellen und ein unpassendes Outfit.
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Es gibt aber noch weitere Punkte, die im Vorstellungsgespräch schlecht ankommen und die Sie daher unbedingt vermeiden sollten:
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Lügen und Verheimlichen
Bewerber, die lügen oder verschleiern, fliegen mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann auf – wenn nicht bereits im Vorstellungstermin, dann zumeist in der Probezeit. Im schlimmsten Fall folgt die fristlose Kündigung – bleiben Sie daher lieber bei der Wahrheit!
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Hoch- und Tiefstapeln
Wenig selbstbewusste Bewerber bewerten eigene Schwächen zu stark und eigene Stärken zu schwach – eine folgenreiche Form der Selbsteinschätzung, denn die Entscheidungsträger der Unternehmen wünschen sich eine starke Persönlichkeit, die anstehende Aufgaben selbstbewusst meistert.
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Bewerber, die eher überheblich oder arrogant wirken, erzeugen bei Ihrem Gesprächspartner mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keine Sympathien. Hier gilt es, die Grenze von einem gesunden Selbstbewusstsein zur Ãœberheblichkeit nicht zu überschreiten. Seien Sie selbstbewusst, aber realistisch.Â
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Desinteresse
Ihr Interviewpartner merkt, ob Sie ernsthaft an der offenen Stelle interessiert sind oder nicht. Bewerber, die beispielsweise den Blick während des Gesprächs durchs Büro schweifen lassen oder an Haaren oder Fingernägeln „herumspielen“, erwecken keinen motivierten Eindruck. Auch eine schlechte Vorbereitung auf das Gespräch, ein unpünktliches Erscheinen zum Termin und die Auswahl unpassender Kleidung tragen zu einem desinteressierten Eindruck bei.
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Kritik an früheren Arbeitgebern
Ein absolutes „No-Go“ im Vorstellungsgespräch sind negative Äußerungen über bisherige Arbeitgeber. Unabhängig davon, ob Sie sich dabei auf Ihre frühere Firma, den Ex-Chef oder ehemalige Kollegen beziehen – hört Ihr neuer Arbeitgeber Bemerkungen in diese Richtung, zweifelt er nur allzu leicht an Ihrer Loyalität.
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Versuchen Sie, schwierige Erfahrungen der Vergangenheit im Interview zu umgehen. Antworten Sie grundsätzlich nüchtern und sachlich.
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Negative Körpersprache
Generell sollten Sie im Bewerbungsgespräch bei sich bleiben und sich nicht verstellen. Wenn Sie „einfach Sie selbst“ sind, wirken Sie authentisch – und das gilt bei der Mehrzahl der Personaler als Pluspunkt.Â
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Sollten Sie jedoch feststellen, dass Sie beispielsweise Ihre Arme schützend vor der Brust verschränken, hektisch gestikulieren oder eine verkrampfte Sitzhaltung einnehmen, ist es notwendig, dies zu korrigieren. Nehmen Sie eine aufrechte Sitzposition ein, wenden Sie sich aktiv Ihrem Gesprächspartner zu und blicken Sie ihm in die Augen. Zeigen Sie, dass Sie ein großes Interesse am Gesprächsthema haben, und drücken Sie dies durch den Inhalt Ihrer Antworten, aber auch durch Ihre Körpersprache bewusst aus.
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Viel Erfolg beim nächsten VorstellungsÂgespräch!
Grafik: dooder / Freepik