Wie kreativ darf meine Bewerbung sein?
Grundsätzlich sind dem Ideenreichtum und der Kreativität der Bewerber keine Grenzen gesetzt. Sie können einen entscheidenden Vorteil im Wettkampf um eine begehrte Position bedeuten. Ausgefallene Bewerbungen stechen unweigerlich durch ihre Andersartigkeit heraus. Diese Tatsache ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn: Je ausgefallener, desto besser oder effektiver trifft nicht immer zu. Der Grat zwischen genial und unprofessionell ist sogar extrem schmal. Wie kreativ eine Bewerbung sein darf, hängt vor allem von dem Empfänger, dem angestrebten Jobprofil und der Branche ab.
Berufe, in denen viel Kreativität gefordert und gelebt wird, sind insbesondere Stellen im journalistischen und medialen Bereich. Kreativität ist auch später in diesen Berufen gefragt und kann daher als Verstärker für die im Lebenslauf angegeben Fähigkeiten und Kenntnisse stehen. Mit Hilfe einer interessanten Kreativ-Bewerbung können Sie bereits in Ihren Unterlagen Ihr Können auf diesem Gebiet präsentieren. Wichtig ist jedoch, dass das Design die Kernbotschaft nur unterstützt. Steht dieses jedoch im Mittelpunkt oder ohne Verbindung zu Ihrer Person bzw. zum Unternehmen, wirkt die Bewerbung schnell unecht und aufgesetzt. Bei einer Bewerbung für eine Stelle in einer Bank oder einer Unternehmensberatung haben Struktur und Seriosität oberste Priorität. Dies wird schließlich auch später im Job von Ihnen verlangt. Bunte Farben, ein pfiffiges Layout oder spritzige Texte sollten in diesem Fall eher sparsam oder gar nicht verwendet werden.
Tatsache ist, dass sowohl Personaler junger Start-ups als auch etablierter Unternehmen immer häufiger Gefallen an kreativen Bewerbungen finden. Bei der Erstellung der Unterlagen sollte jedoch unbedingt auf die richtige Mischung zwischen originell und professionell geachtet werden.
Sind Sie sich trotz Recherche nicht sicher, wie eine Guerilla-Bewerbung in Ihrem Wunschunternehmen ankommen wird oder haben Sie keine gute Idee für eine kreative Bewerbung, sollten Sie lieber die Finger davon lassen und eine klassische, aber gute Bewerbung schreiben. Die altbewährte Methode erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit in der Personalabteilung und ist oft die sicherere Variante. Trotzdem sollten Sie auch hier einige Regeln beachten, da bereits formale Kleinigkeiten dazu führen können, dass Personaler Ihre Bewerbung trotz fachlicher Qualifikation nicht weiter berücksichtigen oder Ihnen andere Kandidaten vorziehen, die neben fachlichen Qualifikationen auch formvolle Bewerbungsunterlagen zu bieten haben.
Unser Tipp:
Lassen Sie sich bei der Erstellung aussagekräftiger und professioneller Bewerbungsunterlagen von einem Experten beraten oder Ihre Unterlagen auf jeden Fall in Bezug auf Aufbau, Inhalt und Sprache von anderen checken. Die Wirkung ist entscheidend und die Adressaten müssen von Ihrer Eignung überzeugt werden. Entscheidend sind somit Ihr Background sowie Ihre fachlichen Kompetenzen. Bei zu kreativen Bewerbungen kann der Schuss auch nach hinten losgehen.
Wussten Sie bereits?!
Der Ausdruck Guerilla-Bewerbung leitet sich vom Ausdruck Guerilla-Marketing ab. Dieser Begriff wurde vom Marketing-Experten Jay C. Levison geprägt und steht für ungewöhnliche Aktionen, bei denen man mit Hilfe relativ geringen Aufwands große Aufmerksamkeit und Wirkung erzielen kann.