Bei einem Vorstellungsgespräch können die kleinen Dinge einen großen Unterschied machen. Schon ein kleiner Fehler kann Sie den gewünschten Job kosten. Nehmen Sie sich Zeit für die Vorbereitung, damit Sie bei jedem Vorstellungsgespräch den bestmöglichen Eindruck hinterlassen.
Ihre Bewerbung
Die meisten Unternehmen akzeptieren nur noch Bewerbungen über standardisierte Online-Formulare. Wer sich klassisch per E-Mail bewirbt, schickt seine Bewerbungsunterlagen (ohne Rechtschreibfehler) mit oder einen Link mit den aufbereiteten Unterlagen und die Links zum eigenen Linkedin- oder Xing-Profil.
Sehr wichtig dabei ist ein „aktuelles“ Bewerbungsbild mit einem zum Unternehmen passenden Dresscode, denn Sie sollten mit Ihrem Foto sofort positiv ins Auge fallen. Personaler haben wenig Zeit und entscheiden in kürzester Zeit, auf welchem Stapel Sie landen: Top oder Flop?
Wenn Sie sich Mühe geben, ein kurzes, gut gemachtes Bewerbungsvideo zu drehen, das Sie gut ausgeleuchtet vor einem neutralen Hintergrund mit einem Kleiderstil, der signalisiert: „Ich möchte Teil des Teams werden“, zeigt, machen Sie einen sehr guten Eindruck. Hingegen mindert ein schlecht gemachtes Video Ihre Chancen.
Was ziehen Sie an?
Mit dem gewählten Kleiderstil, der dem Unternehmen und der Position entsprechen soll, zeigen Sie die Bereitschaft, Teil des Teams zu sein. Wenn Sie nicht wissen, welcher Dresscode erforderlich ist, mit einem Sakko oder Blazer mit Stoff-hose/Stoffrock machen Sie nie etwas falsch. Wer unsicher ist, erkundigt sich in der Personalabteilung, das macht einen guten Eindruck und zeigt, dass es Ihnen wichtig ist, ein gutes Bild zu hinterlassen.
Vorbereitung ist das A & O, online wie offline
Sie kennen alle Daten und Fakten, wie viele Mitarbeiter das Unternehmen hat, ob es regional, national oder international agiert, und kennen selbstverständlich den Namen des Geschäftsführers oder Vorstands – das ist Pflicht. Ackern Sie die Homepage durch und lesen Presseartikel und kennen besondere Auszeichnungen.
Das Online-Bewerbungsgespräch
Sie verhalten und kleiden sich genauso, als würden Sie zum persönlichen Vorstellungsgespräch ins Unternehmen gehen. Vorher alles prüfen: Ton (Headset oder IPods), Licht, Hintergrund, …
Achten Sie besonders auf den Hintergrund. Unbedingt eine neutrale Wand wählen, auf keinen Fall vor dem Bett oder den Stoffhasen der Kindheit sein Gespräch führen. Ist ein Bild oder eine Uhr im Bild, ist das ok. Eine unaufgeräumte Bücherwand oder Hintergrund sind fatal für den ersten Eindruck.
Die Computerkamera oder externe Kamera sind auf Augenhöhe. Machen Sie vorher ein Set-up. Das Gesicht ist sehr gut ausgeleuchtet. Je schlechter das Licht, umso weniger kommen Sie zur Geltung. Deshalb ist gutes Licht für das Bewerbungsgespräch sehr wichtig.
Der persönliche Termin
Jetzt müssen Sie persönlich überzeugen, dass Sie der beste Kandidat für die Position sind. Dazu braucht es mehr als nur ein gutes Zeugnis, auch Ihre Umgangsformen sind ein wichtiger Bestandteil. Diese können das Ergebnis des Vorstellungsgesprächs stark beeinflussen.
Die wichtigsten Tipps
- Sie sind ca. 5 – 10 Minuten vor dem Termin am Empfang, auf keinen Fall früher. Sie stellen sich am Empfang mit Vor- und Zunamen vor und informieren sich, bei wem Sie den Termin haben.
- Machen Sie einen positiven Eindruck auf alle, denen Sie begegnen, und behandeln Sie Sicherheitspersonal, Rezeptionisten und alle anderen Personen, die Sie auf dem Weg zur Besprechung treffen, respektvoll, sie werden möglicherweise gebeten, Feedback zu Ihrer Person zu geben.
- In der Regel werden Sie entweder von einem Mitarbeiter oder dem Personaler abgeholt.
- In Zeiten der Pandemie wird Ihnen keine Hand gegeben, es reicht ein kleines Nicken.
- Es wird gesiezt, auch wenn die Jobanzeige in „Du-Form“ geschrieben wurde. Das Du-Angebot erfolgt immer vom Arbeitgeber, nie von Ihnen.
- Gehen Sie die Treppe hoch, geht Ihr Gesprächspartner vor oder neben Ihnen. In den Lift haben Sie den Vortritt und steigen, wenn der Lift groß genug ist, als Erster wieder aus.
- Ein ungezwungener Small Talk begleitet den Weg zum Besprechungsraum. Werden Sie von einem Mitarbeiter ins Besprechungszimmer geführt, nehmen Sie auf keinen Fall Platz, auch wenn Ihnen dieser angeboten wird, Sie bleiben stehen, bis Ihr Gesprächspartner kommt. Er wird Ihnen den Platz anbieten. Wird Ihnen kein Platz angeboten, fragen Sie: „Wo sitzen Sie?“ Dann können Sie entscheiden, ob rechts, vis a vis oder links von Ihrem Gesprächspartner.
- Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Kopf gerade halten und nicht schief. Das signalisiert: „Ich habe Wichtiges zu sagen.“
- Sie sitzen mit aufrechtem Oberkörper. Damit sagen Sie aus: „Ich stehe zu meiner Aussage.“
Zuerst gibt es einenkurzen Small- Talk, Ihr Gesprächspartner wird dann zum Bewerbungsgespräch wechseln. Das Vorstellungsgespräch folgt einem bestimmten Muster nach Motivation, Werdegang und Stärken und Schwächen. Es ist wie eine Castingshow, wer überzeugt, gewinnt. Sie müssen nicht nur zum Unternehmen passen, sondern das Unternehmen auch zu Ihnen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Vorstellungen genau kommunizieren, damit es nachher für beide Seiten keine bösen Überraschungen gibt.
Der erste Eindruck zählt, der letzte Eindruck bleibt.
Wer auf den letzten Metern versagt, verbaut sich seine Chancen. Sagen Sie auf keinen Fall zum Abschluss: „Ich war heute sehr nervös“, oder: „Bei der zweiten Frage kam ich ins Schwitzen, bin froh, dass es vorbei ist“. Vorher wirkten Sie souverän und jetzt schrumpfen Sie zum Nervenbündel.
Sind Sie sich immer bewusst: Der letzte Eindruck endet erst, wenn Sie das Gebäude verlassen haben und außer Sicht- und Hörweite sind. Viel Erfolg Ihre Elisabeth Motsch!