Ungemein wertvoll gerade beim Berufseinstieg!
Hin und wieder trifft man im Berufsleben auf Menschen, die einem wohlÂgesonnen sind und einem beim beruflichen ÂVorankommen aktiv unterstützen und weiterhelfen wollen. Das sind ganz besonders kostbare Menschen: die Mentoren. Aber was ist eigentlich ein Mentor? Wie findet man für sich einen geeigneten Mentor und was sollte man beachten, um das meiste für sich mitzunehmen?
Was ist ein Mentor?
Ein Mentor ist ein Förderer, Berater, Coach und Fürsprecher im Unternehmen, der seinem Schützling, auch Mentee genannt, mit seiner Erfahrung und seinem Rat bei dessen persönlicher und berufÂlicher Entwicklung unterstützt. Häufig stehen Mentoren in der Hierarchie- und Karriereleiter weiter oben als der Mentee.
Im Laufe des Berufslebens kann es vorkommen, dass man mehrere Mentoren hat, wobei jeder in einem anderen Bereich ein Vorbild sein kann. Zudem hat jeder einen anderen Werdegang, andere Erfahrungen und Sichtweisen, die einem auf völlig unterschiedliche Arten weiterbringen kann. Es geht allerdings nicht darum, möglichst viele Mentoren zu sammeln. Hier zählt eindeutig: Qualität vor Quantität.
Die Mentor-Mentee-Beziehung
Die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mentor-Mentee-Beziehung ist Vertrauen und gegenseitiger Respekt. Sie bilden die Grundlage für einen konstruktiven Austausch im professionellen Kontext.
Im direkten Austausch, dem sogenannten Mentoren-Gespräch, kann man als Mentee berufliche Themen adressieren und auch bei ganz konkreten Herausforderungen oder Problemen um Rat Âfragen. Die Meinung und der Ratschlag eines wohlwollenden erfahrenen Mentors können sehr wertvoll sein. Gerade von dessen Erfahrungsschatz kann man als Mentee unter Umständen enorm profitieren, gerade wenn man noch relativ am Anfang der Karriereleiter steht. Gut möglich, dass einem der Mentor auch Sichtweisen eröffnet und Einblicke gibt, an die man selbst nie gedacht hätte. Die AufÂgaben eines Mentors sollten darin liegen, dem Mentee bei seiner Entwicklung zu helfen und ihn zu unterstützen. Das kann sowohl die persönliche als auch berufliche Entwicklung beinhalten.
Wenn die Chemie stimmt und SymÂpathie und Vertrauen vorherrschen, kann ein Mentor zu einem unbezahlbar wertvollen Ratgeber werden. Vielleicht kann er einem auch auf Dinge und Bereiche aufmerksam machen, an die man zuvor nicht gedacht hat, wertvolle Kontakte herstellen und Türen offen, von deren Existenz man noch gar nichts wusste.
Häufig besteht die Mentor-Mentee-Beziehung für die Dauer eines zuvor festgelegten Zeitraums (zum Beispiel 6 Monate oder 1 Jahr). Manchmal bleibt man aber auch ein Berufsleben lang im Kontakt.
Wer eignet sich zum Mentor? Wie findet man einen geeigneten Mentor?
Grundsätzlich kann sich jeder zum Mentor eignen. Besonders interessant sind dabei Menschen, die beruflich bereits dort angekommen sind, wo man selbst noch hinmöchte. Vorbilder, die einem Inspiration geben können. Wichtig dabei ist, dass der Mentor auch bereit ist, einem zu helfen, und die nötige Zeit hat.
Um jemand Passendes zu finden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manche Firmen bieten zum Beispiel ein firmenÂinternes Mentorenprogramm an, auf das man sich bewerben kann, vorgeschlagen werden muss oder direkt beitreten kann. Die Regelungen können dabei unterschiedlich sein. Man sollte sich unbedingt entsprechend informieren. Alternativ kann man auch jemanden, den man sich zum Mentor wünscht, direkt ansprechen und freundlich danach fragen. Dabei lohnt es sich, mutig zu sein und auch keine Angst vor einer Absage zu haben. Manchmal muss man sein Glück einfach selbst in die Hand nehmen, trotz der Gefahr, dass es womöglich nicht klappt. Gut möglich, dass sich der künftiger Mentor sogar über die Anfrage freut und sich geschmeichelt fühlt. Manche berufserfahrene Menschen in den höheren Unternehmensebenen sehen es sogar als Teil ihres Jobs an, ihre Erfahrungen weiterzugeben und Berufsanfängern bei deren Entwicklung und Karriere zu unterstützen. Solche Leute gilt es zu finden.
Was gibt es beim Mentoren-Gespräch zu beachten?
Als Mentee sollte man sich grundsätzlich im Klaren darüber sein, dass ein Mentor kein Psychologe, Anwalt oder Sozialarbeiter ist. Er hilft einem in der Regel freiwillig, entsprechend respektvoll sollte man auch mit dessen Zeit umgehen. Das bedeutet, dass man sich am besten vor jedem Mentoring-Gespräch überlegt, welche Themen man besprechen möchte, und sich entsprechend vorbereitet. Ratschläge, die man erhält, sollte man stets als Vorschlag sehen, nicht als Anordnung. Sie sind wie ein Geschenk, das man annehmen kann, aber nicht muss. In jedem Fall sollte man darüber nachdenken und nie vergessen, den Mentor für seine Zeit und Unterstützung zu danken.
Nach meiner Erfahrung können Gespräche mit guten Mentoren enorm beÂreichernd und ausgesprochen wertvoll sein. Mentoren können zu den wertvollsten Ratgebern werden, die man sich nur wünschen kann, wobei man die menschliche Ebene aus Vertrauen, Sympathie und Respekt nicht unterschätzen sollte. Man sollte nie vergessen, wer einem einmal geholfen hat. Und wer weiß, vielleicht wird man irgendwann selbst gefragt, Mentor für jemanden zu werden, und bekommt selbst die Möglichkeit, jemanden bei dessen ÂKarriere zu helfen. Dann ist es an der Zeit, seinerseits etwas zurückzugeben.