Du hast deinen Studienabschluss (fast) in der Tasche. Du bist super ausgebildet, hast bereits praktische Erfahrungen gesammelt und warst vielleicht sogar im Ausland. Hochmotiviert verschickst du eine Bewerbung nach der anderen. Und was kommt zurück? In dein E-Mail-Postfach flattert leider nur eine Absage nach der anderen. Oder noch schlimmer, du erhältst erst gar keine Rückmeldung. Dabei heißt es, Talente seien heiß begehrt und trotzdem gehst du immer wieder leer aus. Als Berufseinsteiger kann der Arbeitsmarkt hart und frustrierend sein. Und das nagt ordentlich am Selbstwertgefühl.
Warum du nur Absagen bekommst
Doch woran kann es liegen, dass es bei scheinbar idealen Rahmenbedingungen nur Absagen hagelt? Natürlich lohnt sich immer noch mal ein Blick auf deine Bewerbungsunterlagen. Ein Personaler/Eine Personalerin nimmt sich nämlich im Durchschnitt nur 2-5 Minuten Zeit, um eine Bewerbung durchzusehen. Springt nicht sofort ins Auge, warum genau du ideal für die zu besetzende Stelle bist, wird die Bewerbung sofort aussortiert. Zehn gut recherchierte und individuell vorbereitete Bewerbungsunterlagen sind daher viel mehr wert als dutzende Serienbriefe mit standardisiertem Lebenslauf. Wenn du diesen Tipp berücksichtigst und trotzdem nur Absagen bekommst, kann ich dich aus meiner jahrelangen Erfahrung als Personalerin beruhigen: Es liegt nicht immer an deiner Bewerbung oder deiner Qualifikation. Auch wenn du alle Voraussetzungen der Stellenausschreibung erfüllst und eine top Bewerbung vorbereitet hast, kann es sein, dass du das Rennen nicht machst. Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein und sind leider nicht immer fair.
Achtsamkeit reduziert Stress und macht glücklich
Achtsamkeit kann in vielen Lebenslagen helfen, sich selbst und die Nerven nicht zu verlieren. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Methode, sondern vielmehr um eine Lebenseinstellung, die fortwährend praktiziert werden sollte.
Wer jetzt gleich an Räucherstäbchen und ein AussteigerÂleben auf Bali denkt, liegt nicht unbedingt richtig. Nach John ÂKabat-Zinn, emeritierter Professor an der University of Massachuttes Medical School und Begründer der modernen Achtsamkeit, bedeutet Achtsamkeit, bewusst und urteilsfrei im Hier und Jetzt zu sein. Klingt erstmal total easy, doch wenn wir genauer darauf achten, sind wir selten im aktuellen Moment präsent. Unsere Gedanken schweifen immer wieder ab, hängen der Vergangenheit nach oder machen sich Sorgen um die Zukunft.
Neurowissenschaftler konnten anhand von Gehirnscans nachweisen, dass durch eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis ganz neue Bahnen in unserem Gehirn gebildet werden, die es uns ermöglichen, auf herausfordernde Situationen viel entspannter und gelassener zu reagieren. Schon wenige Minuten Achtsamkeit am Tag führen dazu, dass unser Körper weniger Stresshormone ausschüttet, unser Blutdruck sich senkt, die Atmung ruhiger wird und die physische und psychische Anspannung abnimmt.
Mittlerweile wurde zudem in zahlreichen psychologischen Studien nachgewiesen, dass Menschen, die sich ganz aufs Hier und Jetzt konzentrieren, regelmäßig meditieren oder Achtsamkeit praktizieren, überdurchschnittlich zufrieden bzw. glücklich sind.
Wie du mit Achtsamkeit im Bewerbungsprozess selbstbewusst am Ball bleiben kannst
Doch was bedeutet das für den Bewerbungsprozess? Die Bewerbungsphase ist eine ganz schön stressige Zeit. Es muss viel Zeit in die Vorbereitung von Bewerbungsunterlagen gesteckt werden. Dazu kommen die Aufregung und Nervosität, die von den Vorstellungsgesprächen ausgelöst werden. Ganz zu schweigen von dem Stress, der durch das Gefühl von Ablehnung entsteht.
Wenn du im Bewerbungsprozess ständig mit Absagen konfrontiert wirst, läuft dein innerer Kritiker irgendwann automatisch auf Hochtouren. „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich kann nichts.“ „Ich werde nie einen Job finden!“ Solche Gedanken sind vielleicht schon zu deinem täglichen Begleiter geworden und es fällt dir zunehmend schwer, ihnen keinen Glauben zu schenken. Wenn wir achtsam sind, können wir lernen zu beobachten, wie diese Gedanken kommen und gehen. Wir haben es in der Hand, ob wir auf sie reagieren wollen oder nicht. Wir werden uns unseres Selbst bewusster – und auch wenn uns so manche ÂSituationen als besonders schwierig und herausfordernd erscheinen, lernen wir so Schritt für Schritt, uns und dem Leben zu vertrauen. Wir lernen also, uns nicht mit negativen Gedanken oder Glaubenssätzen zu identifizieren. So können wir negative Gedankenspiralen abfangen, bevor sie uns zu sehr mit in den Strudel reißen.
Dabei tritt noch ein ganz besonderer Nebeneffekt auf, der in der Bewerbungsphase Gold wert ist! Wenn wir bewusst zum Âaktiven Beobachter unserer Gedanken werden, lernen wir uns ganz automatisch besser kennen. Mit der Zeit können wir uns also selbst besser einschätzen, wissen, wo unsere Stärken und Schwächen liegen, was unsere Bedürfnisse sind und was uns im Leben wirklich wichtig ist. Und genau das hilft dir letztendlich, das nötige Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten zu entÂwickeln, was du im Bewerbungsprozess so dringend brauchst. Wie sollst du schließlich sonst einen Arbeitsgeber von dir überzeugen, wenn du selbst den Glauben an dich verloren hast?
Wie du Achtsamkeit in deinen Alltag holst
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Achtsamkeit zu üben und in den Alltag zu integrieren. Meditation, Yoga, bewussÂtes Gehen, Journaling – die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Nach meiner Erfahrung als Achtsamkeitstrainerin ist aber gerade am Anfang die Atmung der leichteste Zugang. Schließlich haben wir die immer dabei.
Achtsamkeit ist dein idealer Begleiter auf der Jagd nach dem Traumjob. Du weißt besser, welcher Job zu dir passt, du bleibst entspannt und positiv und kannst voller Selbstvertrauen in die Vorstellungsgespräche starten. So steht deinem erfolgreichen Berufseinstieg bald nichts mehr im Wege, probiere es einfach mal aus!