Früh übt sich − wer ein Meister in guter Selbstvermarktung werden will!
Ganz egal, ob du nach dem Studium zunächst Praxiserfahrungen in Form von Praktika im In- oder Ausland erwerben willst oder direkt den ersten Job in einem Unternehmen deiner Wahl anstrebst – ein perfekter Lebenslauf muss her!
Auch in der digitalen Welt bleibt der Lebenslauf (kurz: CV – Curriculum Vitae) für Human-Ressource-Spezialisten und Recruiter das entscheidende Dokument einer Bewerbung. Nicht selten entscheidet der Lebenslauf darüber, ob der Kandidat in Frage kommt. Mit dem Anschreiben können wir diesen ersten Eindruck verfestigen. Und dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, in welcher Form er daherkommt – ob direkt über die Karriereseiten eines Unternehmens zur Aufnahme deiner digitalen Bewerbung, als PDF-Dokument im Anhang an eine E-Mail oder wirklich noch in Printversion. Auch das hat in einigen traditionellen Unternehmen noch seine Berechtigung. Grund genug, Herzblut zu investieren und ein paar wichtige Punkte zu berücksichtigen. Bring dich dadurch in die Pole Position!
Vorbereitung − mach dir einen Plan!
Verschaffe dir zunächst einen Überblick über die erforderlichen Qualifikationen, Talente und Stärken und die dazu relevanten Stationen deines potentiellen Lebenslaufes. Sammle die Anhaltspunkte in einem zentralen Dokument, welches du in der Folge als Basis nutzen kannst. Sinnvoll ist es, eine aktuelle Lebenslauf- Version zur Hand zu haben sowie einige Hintergründe, die du aus deiner Recherche zu dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Position gewonnen hast. Nutze dazu in jedem Fall den Ausschreibungstext und die Website des Unternehmens. Weitere Recherchen helfen dir, einen guten Überblick zu entwickeln und zu erkennen, worauf es dem Unternehmen ankommt. Du kannst so sehr zielgerichtet entscheiden, welche Informationen in welcher Tiefe für ein rundes Profil zum Tragen kommen sollen.
Kleiner Tipp: Nutze niemals einfach eine alte Version, in der du nur einige Passagen erneuerst – das fällt sehr schnell auf und wirft kein gutes Licht auf dich als ÂBewerber. Ãœberlege dir, was für die angestrebte Position von besonderer Bedeutung ist, und setze den richtigen Schwerpunkt.
Kurz zur Form
Wenn du dich über ein Karriereportal eines Unternehmens bewirbst, folge den Anforderungen der Seite. Nutze deine individuelle Vorlage als Gedankenstütze und Formulierungshilfe. Du kannst in diesem Fall sicher sein, dass du alle für den Recruiter relevanten Informationen platzieren kannst, da diese strukturiert abgefragt werden.
Für alle anderen Formen erstelle dir eine eigene Struktur. Es gilt: Trumpf ist, was klar aufgebaut und übersichtlich strukturiert ist. Dazu kannst du einen tabellarischen Lebenslauf nutzen, er ist die gängigste Form und allgemein anerkannt, weil er am flexibelsten daherkommt und somit gut angepasst werden kann.
Kleiner Tipp: Nutze den Lebenslauf-ÂGenerator nur, wenn es nicht auf deinen Erfolg ankommt. Ein Profi erkennt sofort, was du ihm vorlegst. Er wird diese Geste als mangelnde Wertschätzung für das Unternehmen wahrnehmen und dich schlicht aussortieren. Wichtig: Im digitalen Zeitalter halten sich Dokumente ggf. länger im Netz, als uns lieb ist. „Das Netz vergisst nichts.“ Nutze also deine Chance direkt!
Nach den jeweils aktuellen persönlichen Angaben,
-Â Â Â Vor- und Zuname des Bewerbers, Titel
-   Adresse (Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort),
-Â Â Â Telefonnummer,
-Â Â Â E-Mail-Adresse,
-Â Â Â Website nur, wenn sie eine direkte Aussage zur Ausschreibung/Position aufweist,
folgen am linken Seitenrand die zeitlichen Angaben (MM/JJJJ – MM/JJJJ), die auf der linken Seite durch die zugehörigen Stationen beschrieben werden. Es hat sich durchgesetzt, mit der aktuellen Position zu beginnen und chronologisch zurückzugehen. Alle Stationen, die für die angestrebte Position nicht ausschlaggebend sind, zeigst du lediglich kurz auf. Wichtig dabei ist: Der berufliche Werdegang des Bewerbers wird über diese Form lückenlos wiedergegeben. Sollte es Lücken in deinem Lebenslauf geben, gilt es, diese plausibel darzustellen. Am besten fährst du mit klaren Zeitangaben und neutral formulierten Beschreibungen wie z.B. „Berufliche Orientierungsphase“, „Auslandsaufenthalt zur Sondierung von Ausbildungsoptionen“ oder auch „Elternzeit“.
Das Bewerbungsfoto ist heute nicht mehr zwingend erforderlich. Dennoch kann es Sinn machen, durch ein empathisches Bild der Bewerbung eine persönliche Note zu verleihen.
Gibt es ein Erfolgsrezept in Sachen Strukturierung der beruflichen Positionen?
Mit einem gelungenen Lebenslauf kannst du dem HR-Profi schnell (man spricht von unter 1 Min.) einen Überblick über deine beruflichen Erfahrungen geben und ihm so vermitteln, dass genau du die Anforderungen der neuen Position im Unternehmen besonders gut erfüllen kannst.
Daher sind alle Stationen besonders wichtig, die zur Bewältigung der ausgeschriebenen Aufgaben einen Beitrag leisten können. Hier ist in jedem Fall ein Bezug herzustellen und aufzuzeigen, bei welcher Aufgabenstellung, welche Erfolge eingefahren wurden.
Es gilt grundsätzlich, zunächst deine Position, dann den Bereich/die Abteilung und das Unternehmen zu benennen. Fokussiere dich in der Folge auf die konkrete Aufgabenstellung, die du alleine bzw. im Team bewältigt hast. Gab es hier abgrenzbare Verantwortungsbereiche/ PersonalÂführungsanteile, dann stelle diese kurz dar.
Der krönende Abschluss jeder Station ist der Erfolg. Dieser wird neutral dargestellt und zeigt besonders deinen Beitrag durch die erfolgreiche Aufgabenbewältigung.
Kleiner Tipp: kurz und knapp, aber effektiv formulieren! Füllwörter vermeiden, keine breiten Umschreibungen einsetzen und Details nur erwähnen, wenn sie einen direkten Bezug zur ausgeschriebenen Position aufweisen.
Punkte mit deiner Individualität!
Du kannst mit einem ganz spezifischen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt punkten: deiner Individualität. Befasse dich mit dir, deinen Lebens- und Karrierezielen. Erfahre mehr über deine besonderen Talente und Stärken. Schreibe deine größten Lebenserfolge zusammen und erkenne Muster. Wo warst du besonders erfolgreich? In welchem Umfeld und mit welchen Aufgaben/Herausforderungen hast du dich besonders gut gefühlt? Formuliere sie knapp für den Lebenslauf und sprich darüber in direkten Gesprächen mit dem Unternehmen. Agierst du besonders gelassen in schwierigen Gesprächen? Kannst du gut verhandeln? Kannst du gut mit Veränderung umgehen?
Der Prozess der eigenen Reflexion hilft dir, in alle deine Stationen den entsprechenden individuellen Anteil zu transportieren, der dich unverwechselbar macht. Je klarer du deine Ziele kennst, umso leichter fällt es dir, potentielle Arbeitgeber zu identifizieren, mit denen eine gemeinsame Karriereplanung Sinn macht. Sei dir bewusst, was dich ausmacht, was dich motiviert und die letzte Meile laufen lässt!
Kleiner Tipp: Nutze Experten, die dich auf diesem Weg begleiten oder auch punktuell unterstützen können. Viele Unternehmen und Organisationen bieten Mentoring- Programme für Young Professionals. Es lohnt sich, frühzeitig Klarheit zu schaffen und eigene Ziele zu verfolgen. Persönlichkeit zählt, Umgangsformen helfen, Empathie baut Brücken.
Zu guter Letzt
Im Vorfeld zu deiner Bewerbung kannst du versuchen, eine persönliche Verbindung zu einem verantwortlichen Ansprechpartner oder einer Fachabteilung des Unternehmens aufzubauen. Alle öffentlichen Präsentationen des Unternehmens, wie Messen, Unternehmenstage, Vorträge und Veranstaltungen, sind geeignet, um entsprechende Gespräche zu führen.
Sprich in deinem beruflichen Netzwerk über deine Bewerbungsabsichten, nutze Multiplikatoren, die dich gerne unterstützen und Kontakt herstellen. Oftmals findest du im Anzeigentext einen Ansprechpartner, nimm Kontakt auf, interessiere dich und kündige deine Bewerbung an. Schaffe gemeinsame „Erlebnisse“, die dich als Bewerber verankern.