Zählt in Ihrem Leben nur der Job?
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Voller Elan und Tatendrang haben Sie sich in Ihren ersten Job nach dem Studium gestürzt. Die Konkurrenz für Ihre Stelle war und ist groß, so dass Sie unbedingt zeigen wollen, dass das Unternehmen Sie zu Recht eingestellt hat. Darüber hinaus möchten Sie Ihr erlerntes Wissen endlich in der Praxis anwenden. Es gilt, sich im Unternehmen zurechtzufinden, sowohl in den Strukturen als auch mit dem Arbeiten in einem Team. Sie möchten von Anfang an alles richtig machen, da Sie Ihre Karriere voll im Blick haben, so dass Sie am liebsten auf der Überholspur unterwegs sind.
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So nehmen Sie bereitwillig Mehraufträge in Kauf und bleiben natürlich auch abends freiwillig länger. Arbeit mit nach Hause nehmen? Na klar, es soll ja fertig werden, am besten längst vor der Abgabefrist. Die nächsten Fortbildungen bereits im Visier? Unbedingt, denn Sie wollen vorwärts kommen. Aufgaben von den Kollegen gleich noch mit übernehmen? Aber sicher, damit die Anderen gleich merken, dass sie zukünftig mit Ihnen zu rechnen haben. Die Chefin traut Ihnen noch mehr zu? Her damit, das bisschen Mehr packen Sie auch noch. Die Kollegin ist schneller als Sie? Das geht gar nicht, also legen Sie an Tempo zu.
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Kommt Ihnen das so oder ähnlich bekannt vor? Gerade als junger Mensch voll Tatendrang fühlt man sich voll unerschöpflicher Energie und Ressourcen. Anzeichen, dass der Energietank immer leerer wird, schiebt man gekonnt zur Seite, schließlich sind Sie noch jung. Damit Sie im Job gut funktionieren können, verbringen Sie lieber weniger Zeit mit Ihren Freunden, der Familie und Hobbys. Ihre Zeit und Energie fließen fast nur noch in den Job.
Man tröstet sich mit „ach, nur noch das, und dann….“
Ja, dann treffe ich mich endlich wieder mit meinen Freunden. Dann lese ich wieder mal einen Roman. Und dann gehe ich mal wieder länger spazieren.
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Leider wartet da bereits das nächste Projekt des Unternehmens. Und all die Vorsätze sind vergessen, denn Sie sind jung und wollen Karriere machen. Pausen sind da nicht erlaubt. „Nein sagen“ zu immer mehr Arbeit schon gar nicht.
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Stopp! Auch und gerade für junge Menschen im Arbeitsleben ist es wichtig, von Anfang an die eigenen Ressourcen zu achten und zu beachten, sonst ist man ganz schnell ausgebrannt. Genauso, wie der Akku des Smartphones ständig neu geladen werden will, so will auch der menschliche Energietank regelmäßig aufgefüllt werden.
Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um sich selbst folgende Fragen zu beantworten:
- Sie bekommen freie Zeit einfach so geschenkt. Was fällt Ihnen dabei spontan ein, wofür Sie sie nutzen möchten?
- Wie steht es um Ihre Beziehungen? Wir Menschen brauchen alle gute soziale Beziehungen, Austausch und Resonanz mit Familie und/oder Freunden, um gesund zu bleiben.
- Achten Sie Ihre Grenzen? Überlegen Sie, wo Sie künftig „Nein“ zu einem Arbeitsauftrag sagen können. Das lässt sich gut in nicht so wichtigen Situationen einüben.
- Was kann auch mit geringerem Tempo erledigt werden?
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Eine gesunde Karriere ist möglich, wenn Sie von Anfang an sehr gut auf sich selbst, Ihre Bedürfnisse und Ihre Grenzen achten.  Â