
Soft Skills – die Schlüssel für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben
Die Studienzeit ist eine der schönsÂten und prägendsten Zeiten für dein weiteres Leben. Neben dem erfolgreichen Abschluss bietet das Studium auch viele andere Chancen, um dich persönlich weiterzuentwickeln, die du nutzen kannst und solltest. Vieles liegt an dir!
Sicher hast du dich für dein Studienfach entschieden, da du zu den Themen bzw. späteren beruflichen Möglichkeiten bereits eine gewisse Affinität entwickelt hast oder ein bestimmter Job schon länger ein großer Traum von dir war. Auch wenn sich deine Berufsinteressen im Laufe der Zeit wieder verändern können, wirst du deine Studienzeit, aber auch das, was du neben deinem Studium machst, intensiv für das Reifen deiner Persönlichkeit und den Erwerb vieler wichtiger Fähigkeiten für die Zukunft gebrauchen können.
Sowohl im Bewerbungsprozess als auch im Job sind persönliche Kompetenzen unabdingbar und auch wir Karriereberater sprechen ihnen eine immer größer werdende Bedeutung zu. Häufig sind sie einem zukünftigen Arbeitgeber sogar wichtiger als deine Noten oder das fachliche Know-how (auch Hard Skills genannt), das du dir im Rahmen deines Studiums aneignest. Es geht hier um die sogenannten Soft Skills. Doch was bedeutet der Begriff „Soft Skills“ eigentlich?Â
Zu den Soft Skills gehören zahlreiche individuelle Kompetenzen, beispielsweise kommunikative Fähigkeiten, Eigeninitiative, Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, analytische Kompetenz, Vertrauenswürdigkeit, Selbstdisziplin, NeuÂgierde oder Durchsetzungsvermögen. Es ist jedoch gar nicht so einfach, herauszufinden oder zu bewerten, wer diese Soft Skills in welchem Maß besitzt oder weiterentwickeln kann. Soft Skills sind häufig auf der emotionalen und kommunikativen Ebene angesiedelt und daher nicht so einfach messbar. Diese Fähigkeiten, die oft weit über das fachliche Know-how hinausgehen, sind in der modernen und schnelllebigen Arbeitswelt unverzichtbar geworden. Soft Skills zu haben oder sie eben nicht zu haben, hat auch viel damit zu tun, wie wir uns sehen, mit welchem Selbstbild wir uns identifizieren, aber auch, wie wir auf andere wirken und was uns andere aufgrund dieser Kompetenzen zutrauen.
Du hast viele Gelegenheiten, deine eigenen Fähigkeiten in unterschiedlichen Situationen und Lebensphasen zu verbessern. Studienbegleitende Tätigkeiten helfen dir, die eigenen Stärken zu entdecken und dich selbst überzeugend zu präsentieren. Keiner von uns ist perfekt und verfügt schon in jungen Jahren über alle Kompetenzen in dem Maß, wie sie im späteren Leben von nöten sind und auch von Arbeitgebern, Vorgesetzten, Kolleg*innen, Kund*innen oder Geschäftspartnern erwartet werden. Es liegt an dir, eigene Schwächen herauszufinden und an diesen zu arbeiten. Zudem kannst du bereits bestehende Stärken erkennen und weiter ausbauen.
Als junger Mensch kommen hier vor allem die in unserer Gesellschaft unverzichtbaren Ehrenämter ins Spiel. Hier kannst du neben dem Studium das „Miteinander“ und das „Aufeinander zugehen“ üben. Im Ehrenamt bist du zumeist in eine vorhandene Gemeinschaft eingebunden. Egal, ob du an einem Mentoring-Programm teilnimmst, pflegebedürftigen Menschen hilfst, im Handballverein aktiv bist oder dich bei der Feuerwehr engagierst, immer bist du Teil eines Teams, in dem es gilt, deinen Platz zu finden und Verantwortung zu tragen. Bei deinem Einsatz für andere musst du dich aus deiner Komfortzone heraus bewegen, deine Verhaltensweisen ändern, um Teil des Teams sein zu können, und hast so die Möglichkeit, dich kontinuierlich und nachhaltig weiterzuentwickeln.
 
Es gibt sehr unterschiedliche Aufgaben im Ehrenamt, die dir Potenzial bieten, über dich selbst hinauszuwachsen. Bei der Betreuung geflüchteter Menschen oder als Gruppenleiter in der Jugendarbeit bist du völlig unterschiedlichen Anforderungen ausgesetzt, die dir dabei helfen, dein Einfühlungsvermögen, deine Belastbarkeit und deine Geduld zu fördern.
Auch die Übernahme von Verantwortung in einem Verein, z.B. als Kassenprüfer, Schriftführer oder Vorstand, ist ein guter Vorgeschmack auf zukünftige Aufgaben in einer Position mit Mitarbeiterführung oder Budgetverantwortung in einem Unternehmen.
Eine hervorragende Möglichkeit bietet ein Auslandsaufenthalt, zum Beispiel ein Auslandssemester, Work and Travel, Au-pair oder ein freiwilliges soziales Jahr in einer NGO. Das macht sich nicht nur gut in deinem Lebenslauf, sondern wird definitiv eine Erfahrung sein, die dich auch von deiner Persönlichkeitsentwicklung weiterbringt. Du hast die Möglichkeit, deine Sprachkenntnisse zu verbessern, wirst aber sicher auch gefordert sein, offen auf andere zuzugehen, schnell Kontakte zu knüpfen und anpassungsfähig zu sein. Hierfür sind Mut, Eigeninitiative, Empathie und interkulturelle Kompetenz gefragt, die du täglich unter Beweis stellen kannst. Auch eine Wohnung zu suchen und dich im Studienalltag eines anderen LandesÂ
zurechtzufinden, sind Aufgaben, die du Âbewerkstelligen musst. Nutze hierfür dein ÂOrganisationstalent und deine ProblemÂlösungskompetenz. Indem du dich neuen Herausforderungen und unbekannten Situationen stellst, wirst du automatisch viele weitere Soft Skills erwerben und entwickeln.
Auch an deiner Hochschule/Uni kannst du dich engagieren. Egal ob du für eine Fachschaft arbeitest, einer politischen Hochschulgruppe beitrittst oder Consulting-Erfahrung bei einer studentischen Unternehmensberatung sammelst, es wird dir definitiv guttun. Natürlich bieten auch Werkstudententätigkeiten und Praktika hervorragende Möglichkeiten, Praxiserfahrung zu sammeln und in die Arbeitswelt einzutauchen. Für viele Unternehmen sind diese Erfahrungen bedeutsamer als eine gute Abschlussnote. Es geht darum, dass du dich in Projekte aktiv einbringst und im Team Aufgaben übernimmst, die das Projekt zum Erfolg bringen. Deine Motivation, deine Lernbereitschaft und deine Zielorientierung spielen eine entscheidende Rolle für dein zukünftiges Arbeitsleben. Im Arbeitszeugnis, das du dir am Ende geben lassen wirst, beschreibt dein Arbeitgeber, was du alles gemacht hast und welche Fähigkeiten deine Vorgesetzten zu schätzen gelernt haben. Diese offiziellen Fremdfeedbacks sind Kompetenzbeweise und stellen oft „Eintrittskarten“ für den ersten Job dar. Durch Praktikums- und Werkstudentenzeugnisse stellst du deine Eigeninitiative unter Beweis und hebst dich im Bewerbungsprozess von anderen Kandidaten ab.
Beim Start im neuen Job heißt es immer: „Der erste Eindruck zählt.“ Andere werden dich daran messen, wie schnell du dich ins neue Team integrierst, wie lernfähig du bist und welche Energie du in deine Aufgaben steckst. Nutze von Anfang an die Chance, dich und deine hohe Motivation zu zeigen. Trau dir etwas dazu, biete anderen deine Unterstützung an und sage offensiv und proaktiv, dass du eine bestimmte Aufgabe oder ein Projekt gerne übernehmen möchtest. Wichtig ist hier, den ersten Schritt selbst zu gehen und nicht zu warten und zu hoffen, dass die anderen auf dich zukommen.
 
Wie du merkst, ist es gar nicht so schwierig, im Bewerbungsprozess und im Job zu punkten. Wenn du schon jetzt während des Studiums die Grundlagen schaffst, deine Soft Skills erkennst und zielgerichtet an diesen arbeitest, steht einer erfolgreichen Karriere, vielleicht sogar als Führungskraft, nichts mehr im Wege. Glaub an dich und sorge zudem für ein gutes Selbstmarketing bzw. Personal Branding. Wer zu unauffällig und zurückhaltend ist, wird gerne übersehen, wer zu arrogant ist, passt nicht ins Team. Wichtig ist immer der gesunde Mix.
Es kann für dich losgehen.Â
Viel Erfolg!