Karrieretipps > Kommunikation > Was mich aufregen darf – bestimme ich!

Ein Karrieretipp von Petra Wagner, Lesedauer: ca. 3 ½ Minuten

Was mich aufregen darf – bestimme ich!

Sonne, Strand, früher Morgen und wunderbare Luft. Mein kleiner Welpe ist bei mir und wir toben ausgelassen herum. Ich genieße den leeren Strand und die Zeit mit dem Kleinen. Plötzlich rennt er los und kommt trotz Rückruf nicht wieder. Ein äl­teres Paar ist interessanter als ich. Wie ärgerlich! Ich muss alle erdenklichen Tricks anwenden, um ihn wieder einzufangen.

Mein Ärger ist wirklich groß! Warum habe ich es immer noch nicht geschafft, dass er kommt, wenn ich rufe?

Erwartung und Erleben

Immer, wenn unsere Erwartungen nicht eintreffen, wenn Annahmen nicht erfüllt werden, dann steigt Ärger in uns auf. Es besteht eine Diskrepanz zwischen Erwartung und Erleben in dieser Situation. Je größer die Differenz, desto größer ist der Ärger.

Unsere Erwartungen entstehen durch vorher Erlebtes, durch eigene Erfahrungen und Erfahrungen mit uns verbundenen Personen. Was sehe ich bei anderen, von dem ich annehme, dass es auch für mich gilt bzw. gelten muss. Wenn ich dies nicht erreiche, dann bin ich enttäuscht oder denke, dass andere enttäuscht sind. Diese Gedanken bewirken das Gefühl des Ärgers. Manchmal passiert dies ganz unbewusst. Dann wirken unsere Glaubenssätze, die wie die Unterseite eines Eisberges ganz versteckt sind. Programme, die wir übernommen haben oder die sich im Laufe unseres Lebens als wahr erwiesen haben.

Es lohnt sich zu prüfen, ob du Situationen hast, bei denen du dich immer wieder ärgerst. Dieses Verhalten war früher dienlich, ist es aber heute möglicherweise nicht mehr.

Tipp: Schreibe in der nächsten Zeit immer auf, was dich ärgert, und überlege, warum es dich aufregt. So kannst du unbewusstes Verhalten entdecken und verändern, wenn du möchtest.

Ärger dich kürzer, weniger intensiv und seltener!

Wenn du dies schaffst, dann lebst du entspannter und sparst Energie. Ärger kostet dich wertvolle Lebensenergie, die dann deinem Immunsystem nicht mehr zur Verfügung steht. Dein Körper schüttet weniger Stresshormone aus und hat somit mehr Energie für Dinge, die dir wirklich wichtig sind.

Bestimmte Gedanken lösen bestimmte Gefühle aus. Wenn du also denselben Gedanken wiederholt denkst, dann kommen auch dieselben Gefühle wieder auf. Es ist möglich, die Stress-Werte zu messen, die bei solchen Gedanken- und Gefühlskombinationen auftreten. Ein Gedanke an die ärgerliche Situation reicht und der Stresscocktail entsteht. Wenn wir dann noch mit anderen darüber reden, entspannt es uns nicht (wie auch ich lange Zeit dachte), sondern füllt unseren „Stresstopf“ und den unserer Gesprächspartner. Übrigens, wusstest du, dass Stresshormone vor der Operation von Organspenden verabreicht werden, um die Immunabwehr herunterzufahren?

Es lohnt sich, genau zu hinterfragen, warum wir uns ärgern. Wenn wir es schaffen, eine ärgerliche Situation „in den Griff“ zu bekommen und uns nur kurz zu ärgern, dann fördern wir nachweislich unsere Gesundheit.

Gefühle stecken an – negative wie positive!

Wenn mir jemand etwas Lustiges erzählt und dabei ständig kichern muss, kann ich nicht anders und muss auch lachen. Geht dir dies auch so? Ähnlich verhält es sich mit schlechter und ärgerlicher Stimmung. Sie überträgt sich recht schnell auf an­dere. Das ist normal und gehört zu uns Menschen. Dank der dafür verantwortlichen Spiegelneuronen sorgt die Natur dafür, dass wir in soziale Gefüge passen. Das Mitgefühl in guten wie in schlechten Situationen ist lebensnotwendig.

Tipp: Dein neues Lebensmotto könnte lauten – mehr lustige Dinge finden und erleben als ärgerliche.

Wie und wann ärgerst du dich?

Verhalten entsteht sehr häufig durch Imitation – sie ist der einfachste und schnellste Weg des Lernens. Kleine Kinder lernen auf diese Weise, in der Welt klarzukommen. Wenn in einer Familie zwei Sprachen gesprochen werden, so ist es für die Kinder zum Beispiel kein Problem, diese durch Imitation zu erlernen.

Deshalb: Prüfe, welches Verhalten du möglicherweise übernommen hat. Du kannst dich heute entscheiden, diese Muster zu verändern. Such dir neue Vorbilder! Wer inspiriert dich durch sein ruhiges und ausgeglichenes Verhalten? Was kannst du dir abschauen? Übernimm Verantwortung! Wayne Dyer hat dafür ­eine wunderbare Metapher: Wir können als Frosch quaken (nörgeln, lamentieren,…) oder als Adler Verantwortung für unser ­Leben übernehmen. Als Adler entscheide ich selbst, ob ich mich ärgere oder nicht.

3 Strategien, die garantiert wirken

Relativitätsprinzip

Auch wenn es sich im ersten Augenblick komisch anhört – aber wie schlimm wäre die Situation, in der du dich ärgerst, wenn du oder die andere Person nur noch 3 Monate zu leben hätte? Mit dem etwas merkwürdig scheinenden Ansatz komme ich sehr schnell wieder auf ein normales Stresslevel herunter. Probiere es einmal aus!

Schneller Themenwechsel

Ein schneller Themenwechsel ist nicht nur bei kleinen Kindern sehr hilfreich, er klappt auch bei uns „Erwachsenen“. Wenn es dir gelingt, deine Gedanken nach einer ärgerlichen Situation schnell wieder auf etwas anderes zu richten, werden die ne­gativen Gefühle und damit die Stresshormone nicht in vollem Maße wirken. Vera F. Birkenbihl schreibt dazu: „Dies ist eine alte Spielregel der Stoiker, die zuerst checken, ob sie das Ärgernis kreativ verändern können. Wenn nein, dann lenke man sich tunlichst ab, weil man so am wenigsten leiden müsse. Recht haben sie (seit fast 2000 Jahren)!“

Alles hat zwei Seiten

Hast du vielleicht schon erlebt, dass sich Situationen, die im ersten Moment ganz schrecklich erscheinen, im Nachhinein als Glücksfall erwiesen haben? Wenn dich etwas richtig geärgert hat, dann versuche eine positive Seite der Situation zu finden. Diese Strategie fordert ein wenig Übung, aber sie lohnt sich! So hat die Aktion mit meinem kleinen Hund dazu geführt, dass ich mich an eine neue Hundetrainerin gewandt habe, was uns auch in anderen Situationen unglaublich geholfen hat, so dass Hund und Mensch ganz viel Spaß miteinander haben können.


Kommunikation

Kommunikationstrainer und Buchautor Rene Borbonus und weitere Gastredakteure geben wertvolle Tipps rund um das Thema Kommunikation.

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