Karrieretipps > Kommunikation > Guanxi – oder die Kunst, Kontakte zu knüpfen

Ein Karrieretipp von women&work, Lesedauer: ca. 3 Minuten

Guanxi – oder die Kunst, Kontakte zu knüpfen

Guanxi – oder die Kunst, Kontakte zu knüpfen

Sechs effektive Networking-Tipps

Guanxi ist das chinesische Äquivalent zum Networking – so lautet die allgemeine Vorstellung der Jahrtausende alten asiatischen Kunst, Beziehungen zu pflegen. Doch genauso, wie hierzulande „Networking“ nicht nur aus dem Sammeln von Online-Kontakten in Social Networking-Portalen besteht, so ist auch die chinesische Bedeutung von Guanxi deutlich mehr als die schlichte Gleichsetzung mit Beziehungspflege. Guanxi bedeutet vielmehr, eine gegenseitige Verpflichtung einzugehen und gewissenhaft und vertrauenswürdig zu Handeln.

 

Doch wir brauchen gar nicht so weit in die fernöstliche Kultur zu blicken, um die Grundsätze des erfolgreichen Networking zu begreifen. Vom 13. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts beherrschten die Kaufleute der Hanse weitgehend den Handel des nördlichen Europas. Ihre Vormachtstellung verschaffte den Geschäftsmännern einen unglaublichen Einfluss, der es ihnen ermöglichte, ihre Wirtschaftsinteressen auch gegen Königreiche und Fürstentümer durchzusetzen.

 

Dieses Netzwerk funktionierte völlig ohne Social Media-Plattformen was beweist: Networking ist  keine Modeerscheinung oder ein Phänomen von Web 2.0. Ganz im Gegenteil. Die Kaufleute spielten die Networking-Klaviatur auf virtuose Art und Weise. Und egal ob in China oder Deutschland: Wenn es um die eigene Karriere, den eigenen (wirtschaftlichen) Erfolg geht, erreichten wir auch heute noch deutlich mehr, wenn wir Kontakte aufbauten, pflegen – und schließlich auch gewinnbringend nutzen.

 

Networking – was ist das eigentlich?

In unserer schnelllebigen Zeit können reale Netzwerke nicht nur ein emotionales Auffangbecken sein, sondern auch ein Pool an Informationen, Wissen und strategisch wichtigen Kontakten. Wer heute noch glaubt, Karriere macht man allein aufgrund von Leistung, irrt gewaltig. Zwei von drei offenen Stellen werden gar nicht öffentlich ausgeschrieben. Zugang zu diesem verdeckten Arbeitsmarkt bekommt man nur über Kontakte – und Netzwerke.

 

Viele der bestehenden Netzwerke sind an Interessen und Machtstrukturen orientiert. Erfolgreiches Networking braucht daher Planung, erfordert aber auch Zeit, Geduld und die Bereitschaft, persönlich, in direktem Gespräch, Kontakte zu knüpfen. Netzwerke funktionieren nach dem Resonanzprinzip: Gleiches zieht Gleiches an. Wer bereit ist, andere von seinen Kompetenzen und Kontakten profitieren zu lassen, Wissen teilt und Unterstützung anbietet, erhält diese Unterstützung und Hilfe als Gegenwert zu einem späteren Zeitpunkt zurück.

 

Und damit die Kontaktaufnahme und das anschließende Networking erfolgreich verläuft, sollten folgende Tipps beachtet werden:

 

  1. Kein Angriff ohne Ziel.
    Bevor das persönliche Networking in den Angriff genommen wird, ist es notwendig, die eigenen Networking-Ziele zu definieren. Wichtig ist dabei die Beantwortung folgender Fragen: Warum will ich netzwerken? Wie viel Zeit kann ich ins Networking investieren? Welche Gruppen / Netzwerke können mir am ehesten helfen, meine Ziele zu erreichen?

  2. Real time statt online
    Basis erfolgreichen Networkings ist gegenseitiges Vertrauen. Nachhaltiges und erfolgreiches Networking funktioniert nur von Angesicht zu Angesicht und in einem persönlichen Kontakt. Virtuelle Vernetzung reicht alleine nicht aus, sondern sollte als eine sinnvolle und wichtige Ergänzung betrachtet werden.

  3. Anamnese vor Diagnose.
    Erfolgreiches netzwerken ist nur möglich, wenn man weiß, welche Ziele die Gruppe oder einzelne Personen verfolgen. Erst wenn das klar ist, kam man diagnostizieren, ob die Gruppe oder das Netzwerk für die eigenen Ziele geeignet ist.

  4. Geben ist seliger als nehmen...
    … zumindest am Anfang. Networking braucht Zeit und als „Networking-Rookie“ kann man nicht erwarten, ohne Umschweife in alle Insider-Informationen eingeweiht zu werden. Eine Bewährungsphase gehört zum Vertrauensaufbau dazu. Das erfordert: Mehr geben als nehmen.

  5. Ein gesunder Egoismus schadet nicht.
    Networking ist kein reiner Akt der Nächstenliebe. Gutes Networking funktioniert nach dem Prinzip „Hilfst Du mir, helf ich Dir“ - und umgekehrt. Zu Geben gehört dazu – aber irgendwann auch eine Leistung zu erbitten ist notwendig, dient der Netzwerk-Dynamik und verhindert Einseitigkeit.

  6. Nicht verzetteln!
    Deutschland ist das Land der Vereine, Verbände und Netzwerke und wer die Wahl hat, hat die Qual. Besonders am Anfang des eigenen Networkings kann man überwältigt werden von der Anzahl der Gruppen und Communities, die es online und offline gibt. Allein beizutreten und in allen aktiv zu werden kostet zu viel Zeit und Energie. Es gilt daher das Motto „Qualität vor Quantität“. Investieren sollte man daher nur in die Netzwerke und Gruppen, die den eigenen Zielen am zuträglichsten sind und wo das Wohlfühlklima stimmt.

Melanie Vogel




Kommunikation

Kommunikationstrainer und Buchautor Rene Borbonus und weitere Gastredakteure geben wertvolle Tipps rund um das Thema Kommunikation.

Weitere interessante Tipps zu diesem Thema

>
Birgit Stülten
Magic Words
 â€“ wie du mit der richtigen Kommunikation in Sekundenschnelle überzeugst!Sprache formt unser...
Silvia Artmann
Trust the process
– wenn Offenheit zu einer Haltung wirdNa klar bin ich offen. Und tolerant. Und flexibel. – Wenn ...
Julia Bach
Was ist eigentlich dieses Kom-pli-anze – und was hat es mit mir zu tun?
Schon mal von Compliance gehört? Rangiert für viele irgendwo zwischen Polizei und Miss Marple und ...
René Borbonus
Schneller nach oben
Gute Ideen überzeugend vermitteln mit dem Elevator PitchDer Elevator Pitch taugt zu viel mehr als z...
Claudia Kimich
Lets talk about money
Eure Fragen zum Thema Gehalstverhandlung hat campushunter an die Expertin Claudia Kimich gestellt.Ge...
René Borbonus
Zusammenfinden
Wie wir nach dem Corona-Trauma wieder ins Gespräch kommen Das Virus hat viel mehr in unserer G...
Petra Wagner
Was mich aufregen darf – bestimme ich!
Sonne, Strand, früher Morgen und wunderbare Luft. Mein kleiner Welpe ist bei mir und wir toben ausg...
Henryk Lüderitz
In drei Schritten zu mehr Empathie
Mit diesen drei Schritten wirst du sofort viel empathischerEmpathie und Einfühlungsvermögen haben ...
René Borbonus
Schweigen: die unterschätzte Gesprächs-Strategie
Was die „sprechende Medizin“ uns über gelingende Dialoge lehrtEines der hartnäckigsten Irrtüm...
Juliane Rosier
Introvertiert erfolgreich sein!
Nach Treffen mit vielen Menschen bist du meist erschöpft und vor einem oberflächlichen Small Talk ...
Isabel Garcia
Alles aussprechen, ohne Angst vor Streit
Wirkungsvoll in schwierige Gespräche startenCorona, Klimawandel, Gendersprache … es gibt viele Th...
Claudia Kimich
Was ‘ne Schweinerei!
Es war einmal vor langer langer Zeit an einem weit entfernten Ort hinter den Bergen umgeben von Wäl...
René Borbonus
Schrille Post
Wie Ihre Botschaften verfälscht werden und wie Sie das verhindern Jeder kennt den Stille-Post-...
Martina Haas
Feedback – Fluch oder Segen oder gar ein Auslaufmodell?
„Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahr haben möchte, hält er auch für ...
Claudia Hupprich
Willkommen im Organisationszoo
Willkommen im OrganisationszooWie Du mit Meeting-Gorillas und Panik-Kaninchen am besten umgehst ...
René Borbonus
Bloß nicht verzocken!
Bloß nicht verzocken!Wie man sich auf wichtige Gespräche vorbereitet     ...
Martina Haas
Der König ist tot, es lebe der König!
Der König ist tot, es lebe der König!Vom Nutzen von Networking in Krisen Ihr könnt „Corona...
René Borbonus
Reden ist Verantwortung
Reden ist Verantwortung Wie man Menschen überzeugt, statt sie zu überreden Die freie Red...
René Borbonus
Vier gewinnt
Vier gewinnt      Was Hip-Hop und Vorträge erfolgreich macht Tho...
René Borbonus
Ihre Stimme sagt so viel wie Ihre Worte!
Ihre Stimme sagt so viel wie Ihre Worte! Wie Sie dafür sorgen, dass Sie gut klingen Die V...
Martina Haas
Die E-Mail ist tot – Es lebe die E-Mail
Die E-Mail ist tot – Es lebe die E-Mail Es ist großartig: Wir leben in einem Zeitalter nahez...
René Borbonus
Fassen wir bloß nicht zusammen!
Fassen wir bloß nicht zusammen!Wie Ihr Referat bis zum Schluss spannend bleibt Jede Präsentat...
Isabel Garcia
Die Bessersprecher
Die BessersprecherAn allen Ecken und Enden werden wir belehrt, wie wir zu reden haben. Wer die Arme ...
Mona Wiezoreck
So schmeckt Kritik gut: Der Feedback-Burger
„Kannst du machen, ist halt kacke!“ So schmeckt Kritik gut: Der Feedback-Burger â€žKannst d...
René Borbonus
Wie Sie mit Storytelling Handlungsimpulse erzeugen
Mehr als überzeugenWie Sie mit Storytelling Handlungsimpulse erzeugen Manche Referate während...
A.S.I Wirtschaftsberatung AG
Reden kann doch jeder - oder etwa nicht?!
Reden kann doch jeder -oder etwa nicht?!Rhetorik als Schlüssel zu einer erfolgreichen Präsentation...
René Borbonus
Protest willkommen
                &nbs...
Martina Haas
Mit dem richtigen Networking zum Erfolg.
On- und offline gut vernetzt –Mit dem richtigen Networking zum Erfolg. Wir sind mittlerweile ...
René Borbonus
Powerpoint, dein Freund und Helfer
Powerpoint, dein Freund und HelferWie Sie Ihr Referat mit einer guten Präsentation aufwerten J...
Holger Ahrens
XING, LinkedIn und Co. sind nicht nur was für alte Säcke!
XING, LinkedIn und Co. sind nicht nur was für alte Säcke! Durch digitales Selbstmarketing frÃ...
René Borbonus
Kein Grund, nervös zu werden…
Nervosität– Kein Grund, nervös zu werden…Als Akademiker kennen Sie die Nervosität, die jeden ...
Petra Polk
Wie kommen Sie beim Networking leicht ins Gespräch
Wie kommen Sie beim Networking leicht ins Gespräch Eine Frage die mir sehr oft gestellt wird u...
René Borbonus
Die Kultur des Unwissens
Die Kultur des Unwissens– oder warum wir nicht jeden Mist teilen dürfen Das gesammelte Wisse...
René Borbonus
Gerade noch mal schiefgegangen
Gerade noch mal schiefgegangenWarum es sich lohnt, über Fehler zu reden Fehler haben auf dem Karrie...

Beruflicher Erfolg durch Körpersprache
Beruflicher Erfolg durch KörperspracheWenn Sie beruflich vorankommen wollen, sei es intern oder dur...
René Borbonus
Schreiben Sie doch, was Sie wollen!
Schreiben Sie doch, was Sie wollen!Warum Kommunikation in Echtzeit manchmal echt Zeit braucht. ...
Ute Blindert
Netzwerken während des Studiums – so geht’s!
 Netzwerken während des Studiums – so geht’s!Beim Thema „Netzwerken“ fragen sich siche...
René Borbonus
Fragensteller sind Weichensteller
Fragensteller sind Weichensteller„Wer nicht fragt, bleibt dumm“, diesen Spruch kennen wir alle s...
Viktorija Rakucha
3 x fragen lohnt sich!?
3 x fragen lohnt sich!?Beruflich und privat kommunizieren Sie viel, direkt „Face to Face“ und am...
Ute Blindert
LinkedIn – so erstellst du ein gutes Profil
LinkedIn – so erstellst du ein gutes ProfilWenn du dir die Frage stellst, welches Online-Business-...
René Borbonus
Mit konstruktiver Kritik Konflikte vermeiden
Mit konstruktiver Kritik Konflikte vermeidenDer Kollege, der nie pünktlich zum vereinbarten Termin ...
René Borbonus
Karrieremotor Respekt
Karrieremotor RespektSo schön die Studienzeit auch ist: Nach Jahren in überfüllten Hörsälen mö...
René Borbonus
Alles außer Schall und Rauch
Alles außer Schall und RauchWorte, die etwas sagen, werden auch gehört â€žBitte bleiben Sie n...
Milena Hardt
Voice Power
 Wir alle kennen Menschen, denen wir gerne zuhören und andere, bei denen wir unwillkürlich ab...
René Borbonus
„Hat jemand Notizen gemacht?“
„Hat jemand Notizen gemacht?“Wie Sie einen Blackout überwinden und für sich nutzen könnenEs g...
Ute Blindert
Netzwerken während des Studiums – bringt das was?
Netzwerken während des Studiums – bringt das was?Das Thema „Netzwerken“ macht seit einiger Ze...
Viktorija Rakucha
Schneller zum Erfolg oder Schritt für Schritt?
Schneller zum Erfolg oder Schritt für Schritt?Von der Körpertypologie eines Menschen: sehend vs fÃ...
Ulrike Heiß
Inbox Zero – das Geheimnis eines klaren Kopfes
Inbox Zero – das Geheimnis eines klaren Kopfes So arbeiten die E-Mail-Profis: Wer konsequent ...
René Borbonus
Mit konstruktiver Kritik Konflikte vermeiden
Mit konstruktiver Kritik Konflikte vermeidenDer Kollege, der nie pünktlich zum vereinbarten Termin ...
René Borbonus
Der erste Satz muss begeistern
RedeeinstiegDer erste Satz muss begeistern Der erste Satz in einer Rede entscheidet darüber, o...
René Borbonus
Der Pannen-Notfallkoffer
Der Pannen-Notfallkoffer Die schlechte Nachricht: Nach dem Gesetz von Murphy wird all das schie...
René Borbonus
Ratschläge für einen schlechten Kritiker
Ratschläge für einen schlechten KritikerWie Sie Ihre Mitmenschen vergraulen Wer braucht schon...
Viktorija Rakucha
Unsere Zunge kann lügen - unser Körper nicht.
Unsere Zunge kann lügen - unser Körper nicht Die Körpersprache wird aus dem Unbewussten des ...

Keine lange Leitung
Keine lange Leitung Um es kurz zu machen: das Telefon-Register für mehr Erfolg im Job. Klingel...
Lorenz-Seminare
Was unser Körper über uns verrät
Was unser Körper über uns verrätvon Karl Heinz LorenzWir geben uns viel Mühe, Sprachen zu erlern...
Karrierecoach München
Konflikte erfolgreich meistern!
Konfliktmanagement: Konflikte erfolgreich meistern! Häufig werden Konflikte als unangenehme St...
René Borbonus
Erfolgreich Fahrstuhl fahren
Erfolgreich Fahrstuhl fahren Geheimwaffe Elevator Pitch: In Sekundenschnelle überzeugend präs...
Thorsten Ohler
Die ultimative Präsentation
 Die ultimative Präsentation und was Lametta damit zu tun hat…„Ich will, dass die Präsent...
Deutsche Bildung
Lampenfieber
Lampenfieber: ein schrecklich mulmiges GefühlWer kennt das nicht? Heute müssen Sie ein Referat h...
René Borbonus
Killerfragen clever nutzen
Schwierige (Frage-)Typen und wie man ihnen begegnetIch werde oft gefragt, wie man schwierige Fragen ...
René Borbonus
Good news first?
Von der Kunst, schlechte Nachrichten angemessen zu vermitteln Die Zeiten, in denen Ãœberbringer...
René Borbonus
Mit einem Lächeln zum Erfolg
Warum es sich lohnt, ein freundlicher Mensch zu seinWann hat Freundlichkeit eigentlich einen derart ...