In Zukunft werden teilautonome oder autonom fahrende Fahrzeuge keine mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Lenkgetriebe aufweisen. Als ein Unternehmen mit Pioniergeist und Innovationskraft bietet der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler mit Space Drive eine Schlüsseltechnologie für das automatisierte, autonome und vernetzte Fahren von morgen.
Space Drive hat seinen Ursprung in der Mobilität für Menschen mit Behinderung. Das System ist bereits seit 2005 im Straßenverkehrseinsatz und hat sich mittlerweile auf gut einer Milliarde Straßenkilometern bewährt – unfallfrei.
Space Drive ist ein individuell abstimmbares, ausfallsicheres System für den Einsatz in vielfältigen Anwendungen im automobilen oder industriellen Umfeld: von Drive-by-Wire-Lösungen in Fahrzeugen für Menschen mit Behinderung bis hin zur Steuerung von Test-, Sonder- und Nutzfahrzeugen, skalierbar mit bis zu 40 Steuergeräten für das Fahren in Kolonnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Fahrer links oder rechts sitzt, ob das Fahrzeug über ein digitales Lenksystem gesteuert wird oder per GPS-Signal vollkommen autonom fährt.
Das Sicherheitskonzept basiert auf einer dreifachen Redundanz. Dabei verarbeiten drei Prozessoren digitale (CAN/FlexRay/LIN) oder analoge Eingabesignale (Joystick/Lenkrad) in Echtzeit und steuern nach einer logischen Validitätsprüfung basierend auf der 2-aus-3-Mehrheitslogik redundante Servomotoren zur Betätigung von Gas-, Bremspedal oder Lenkung.
Ein Ausfall einzelner Komponenten führt somit nicht zu einem Ausfall der Funktion, da alle für die Darstellung der Funktion relevanten Komponenten redundant vorhanden sind. Durch die sich gegenseitig überwachenden Prozessoren können auftretende Fehler erkannt und eine entsprechende Ersatzreaktion aktiviert werden.
In der dritten Generation von Space Drive wird das System komplett überarbeitet. Schaeffler wird leistungsfähigere Elektromotoren und Elektronik sowie eine komplett überarbeitete und individuell anpassbare/modulare Software integrieren. Zudem werden die Systemkosten deutlich reduziert. Space Drive 3 ist auf mehreren hardware- und softwarebasierten Ebenen vor Cyberangriffen geschützt.
Neben Straßenfahrzeugen werden auch Motorsportfahrzeuge als Prototypen eingesetzt. Derzeit wird das System unter den extremen Motorsportbedingungen erprobt und weiterentwickelt. 2019 wurde die Space Drive-Technologie für den Audi R8 LMS GT3 als weltweit erstes Fahrzeug seines Typs vom Deutschen Motorsportbund (DMSB) zugelassen und ist mittlerweile fest im Reglement der Rennserie verankert. Durch den Einsatz von Space Drive im Motorsport können stets neue Erkenntnisse gewonnen und das System dadurch kontinuierlich optimiert werden.