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Ein Karrieretipp von Nandine Meyden, Lesedauer: ca. 3 Minuten

Die Weihnachtsfeier im Job

Die Weihnachtsfeier im Job –

Frust oder Lust?

 

Nicht jeder ist begeistert, wenn sich am Jahresende die Termine für Essen und Feste im beruflichen Bereich häufen. Um Kundenessen kommt man oft nicht herum – bei der betrieblichen Feier versucht so manch einer, sich dann doch lieber davor zu drücken. Doch das ist keine gute Idee, wer gar nicht kommt, dem kann schon unterstellt werden, dass er einfach überhaupt kein Interesse an Kollegen und Vorgesetzten hat bzw. dieses nur so weit reicht, wie es für den täg­lichen Job unbedingt sein muss…Eine Stunde da sein, überall einmal „Hallo“ sagen, ein wenig vom Büffet naschen, auch wenn das aufgetischte Essen nicht Ihren Qualitätskriterien entspricht, das sollte jeder können.

 

Die Verwechslung von „Betriebsfeier“ und „Privatfeier“ hat so manch eine Karriere in einem Unternehmen verzögert oder ganz verhindert. Rein arbeitsrechtlich ist es tatsächlich so: Zu einer Betriebsfeier, die außerhalb der Arbeitszeit stattfindet, kann kein Mitarbeiter gezwungen werden. Doch ob es höflich oder klug ist, auf diesem Recht zu beharren, eine ganz andere Sache.

 

Feste in einem Unternehmen sind etwas sehr Wichtiges: Schließlich sind sie eine gute Möglichkeit, Kolleginnen und Kollegen auch einmal „anders“ als in der täglichen Arbeit und der sonst vielleicht üblichen Hektik kennen zu lernen. Selbst wenn Sie solche Feiern wirklich gar nicht mögen oder es Ihnen nicht zusagt, dass die diesjährige Weihnachtsfeier mit Karaoke-Einlagen ist oder Sie vor der Weih­nachtsfeier im Einkaufsstress für die Geschenke sind: Gehen Sie hin – sonst denken viele, Sie halten sich für was Besseres. Zudem geben Ihnen die Kontakte, die Sie knüpfen und vertiefen können, später ein gutes Netzwerk. So manch ein Gespräch mit Kollegen oder Vorgesetzten gibt die Möglichkeit, ein falsches oder unvollständiges Bild, das sich derjenige über Sie gemacht hat, wieder ins Lot zu rücken.

 

Damit Sie nicht nur Spaß während der Feier, sondern auch danach haben, sollten Sie folgende Regeln beachten:

 

  • Es ist eine Betriebsfeier, keine private. Betrachten Sie es einfach als beruflichen Termin.
  • Verhalten Sie sich so, als ob Sie zu einer Networking-Veranstaltung eingeladen wurden.
  • Nutzen Sie die Chance, auch und gerade mit Kollegen zu sprechen, mit denen Sie sonst wenig zu tun haben. Ihren Schreibtischnachbarn sehen Sie auch so am nächsten Tag wieder.
  • Hören Sie zu, merken Sie sich Namen und Zuständigkeiten sowie fachliche und persönliche Details. Der andere freut sich, wenn Sie sich wieder begegnen und Sie erinnern sich daran.
  • Auch wenn Sie von zuhause aus zum Fest gehen oder das Programm eine sportliche Note hat, überlegen Sie bei der Kleidungswahl für diesen Tag, welches Bild Sie damit von sich geben – passt das wirklich?
  • Lassen Sie es nicht zu Vertraulichkeiten kommen, die Sie später bereuen könnten. Es ist gut, wenn andere Sie ein wenig besser kennen lernen und es ist völlig in Ordnung, auch etwas Persönliches von sich selbst zu erzählen. Schwierig wird es, wenn danach das halbe Unternehmen weiß, wie Sie sich von Ihrer Drogenkarriere befreit haben, wie sehr Sie darunter leiden, dass sich Ihre Eltern für Ihr Studium so verschuldet haben und dass Sie zu einer autonomen Baumretter-Gruppe gehören. 
  • Sprechen Sie wirklich niemals schlecht über jemanden, auch wenn die anderen es tun und beteiligen Sie sich auf keinen Fall an Tratsch und Klatsch, auch wenn es noch so amüsant erscheint.
  • Gehen Sie immer lieber davon aus, dass ein „Party-Du“ nicht gilt. Leider weiß man oft nicht so genau, ob jemand endlich die Gunst der Stunde ergriffen hat, um zur informelleren Anrede überzugehen oder ob es rein vom Alkohol beeinflusst war und keine Bedeutung für den Alltag hat. Wenn Sie den Chef weiter siezen, sind Sie auf der sicheren Seite. Ihr Boss muss in jedem Fall von sich aus die Initiative ergreifen. Wenn er dann nachhakt: „Wir waren doch beim ‚Du’“, dann erklären Sie ihm freundlich, Sie müssten sich erst an die neue Situation gewöhnen und hätten in diesem Moment nicht daran gedacht.
  • Halten Sie sich beim Alkohol zurück, auch wenn der Glühwein noch so gut schmeckt... Trinken Sie ein wenig mit – behalten Sie bei aller Fröhlichkeit Ihr Verhalten unter Kontrolle. Die Grundregel für alles an diesem Abend lautet: Tanzen – ja, auf den Tischen tanzen -  nein.


Etikette und mehr

Eignet sich Sprudel zum Zuprosten? Welche Hürden sollte ich bei Geschäftsessen meistern können? Was muss ich bei privaten Einladungen beachten? Casual Friday – bedeutet das automatisch Freizeitlook? Was genau sind eigentlich die Regeln im Umgang mit der Visitenkarte?  Was ist beim Firmenwagen zu beachten?

Als Spezialistin für moderne Umgangsformen und Regeln der Etikette schreibt Nandine Meyden auch für campushunter. Ihre Themen sind die Bereiche Business-Etikette und populäre Fettnäpfchen und Benimmirrtümer. Unterhaltsam um informativ zum sicheren Benehmen.

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