Vorstellungsgespräch:
Mit dem richtigen Stil punkten
Selten ist der erste Eindruck so wichtig wie im Vorstellungsgespräch. Innerhalb der ersten Sekunden bildet sich bei Deinem Gegenüber ein Bild von Dir. Sorge dafür, dass dieses Bild Deiner Kompetenz und Deinen Stärken gerecht wird.
Die Wahrheit ist: In den seltensten Fällen bist Du die einzige Person, die geeignet ist, eine ausgeschriebene Stelle gut und kompetent auszufüllen. Es gibt viele Mitbewerber, die genauso gut ausgebildet sind wie Du, die ebenfalls zahlreiche Praktika absolviert und ein Auslandssemester eingelegt haben.
Im Vorstellungsgespräch geht es darum, auch mit Deiner Persönlichkeit zu überzeugen. Mode kann Dir dabei helfen. Sie sagt aus, ob Du lieber in der Masse untergehen möchtest, oder den Mut hast, auch mal hervorzustechen. Sie zeigt, wie mutig, selbstbewusst oder angepasst Du bist. Natürlich empfiehlt es sich, Dich beim Vorstellungsgespräch entsprechend der Branche zu kleiden, in der Du arbeiten möchtest. Doch die große Frage bleibt immer: Weißt Du, was Dir steht und zu Dir passt?
Kenne Deine Farben: Was steht Dir wirklich?
Das Problem: Die aktuellen Farb- und Schnitt-Trends in der Mode-Welt haben rein gar nichts mit Deinem Aussehen zu tun. Nur weil etwa in ist, heißt es nicht, dass Du darin auch gut aussiehst. Wichtig ist deshalb, dass Du Mode wählst, die mit Deinem Körper, Deiner Haut und Deinen Haaren harmoniert. Hinterfrage kritisch, welche Farben Dir wirklich stehen, und welche Dich eher blass machen. Schau genau hin, was Deiner Körperform schmeichelt und was nicht.
Um herauszufinden, was Dir steht und was nicht, kannst Du Dir verschiedenfarbige Kleidung unter das Gesicht halten und die Wirkung vergleichen. Bei manchen Farben wirst Du bleich und vielleicht sogar kränklich aussehen. Andere Farben wiederum lassen Dich strahlend, frisch aussehen.
Und dann schau Dich zu Hause um. Wie bist Du eingerichtet? Barock opulent, klassisch nordisch oder Ikea-Mix? Alles, was Dir gefällt, was Dich ausmacht, lässt sich in Mode übersetzen. Was das heißt? Jemand, der klare Linien zu Hause mag und eher minimalistisch eingerichtet ist, wird nicht eine Bluse mit Glockenärmeln und Rüschen wählen.
Oder wenn Du ein Mann bist: Als klassischer Typ, der eher zum Understatement neigt, wirst Du Dich mit goldenen Manschettenknöpfen und Siegelring vermutlich weniger wohlfühlen.
Bereite Dich modisch auf das Vorstellungsgespräch vor
Beim Vorstellungsgespräch bist Du besser etwas zu gut angezogen, als im Das-Wochenende-war-hart-Look aufzutauchen. Um zu verstehen, wie die Firma modisch tickt, schaust Du Dir am besten den Online-Auftritt an. Wie sind die Mitarbeiter auf den Firmen-Fotos angezogen? Wie präsentieren sich Firma und Mitarbeiter in den sozialen Medien?
Manche Anwaltskanzleien zeigen ihren coolen, lässigen Anspruch etwa dadurch, dass die männlichen Juristen keine Krawatte mehr tragen. Andere tragen Sneaker zum Anzug, oder Lederschuhe ohne Socken. Sprich: Pass Dich an die Firma an, aber nutze Deine eigenen Stil-Elemente: einen frechen Haarreif, besondere Schuhe, ein besonderes Accessoire.
Als Frau kannst Du natürlich ein Kostüm oder einen Nadelstreifenanzug zum Vorstellungsgespräch tragen. Aber warum nicht in Gelb, Pink oder Rot?
7 Modische Tipps für das Vorstellungsgespräch
- Wenn es mit dem verbesserten Stil schnell gehen soll: Jeans durch Stoffhosen und T-Shirts durch Hemden und Blusen ersetzen.
- Meide am besten Schwarz. Dreiviertel der Frauen und Männer steht die Farbe nicht, sondern nimmt ihnen Ausstrahlung. Dunkelblau ist eine schöne Alternative, die wirklich j edem steht.
- Weiße Blusen und Hemden stehen den Wenigsten. Hier lieber zu einem gebrochenen Weißton greifen. Wer sich nicht sicher ist, hält ein Blatt Papier daneben, Reinweiß steht den meisten nicht. Männer können mit hellblauen Hemden nichts falsch machen.
- Auf die Qualität in der Kleidung achten. Wer Ambitionen hat, sollte nicht an seiner Garderobe sparen.
- Die Kleidung sollte stets gebügelt, fuselfrei und gepflegt sein. Angegraute Blusen oder Shirts sind ein No-Go, ebenso wie Risse, Löcher oder abgelaufenes Schuhwerk.
- Checke, wie sich Deine Branche kleidet, und sei bewusst etwas anders, bring etwas von Dir rein, was Dich auszeichnet: den Haarreif, die grelle Farbe oder Dein Lieblingsmuster.
- Halte Dich bedeckt: will heißen, sexy Outfits haben im Vorstellungsgespräch nichts verloren. Das gilt für alle Branchen und geschlechtsübergreifend.
7 Tipps für den gelungenen Auftritt im Online-Vorstellungsgespräch:
- Haarkontrast beachten: Haare sollten sich deutlich von der Kleidung abheben. Menschen mit dunklen Haaren sollten deshalb Dunkelblau und Schwarz meiden und lieber auf helle Farben setzen. Blondinen und blonde Männer hingegen können ruhig dunkle Farben tragen.
- Keine auffälligen Ketten: Statement-Ketten wirken im echten Leben oft schick. In Videokonferenzen sind sie oft zu dominant und lenken vom Gesagten ab.
- Dezente Ausschnitte wählen: Tiefe Ausschnitte sind bei Video-Konferenzen eine besonders schlechte Wahl, vor allem, wenn die Kamera von oben direkt auf den Ausschnitt gerichtet ist.
- Kleinteilige Muster meiden: Karierte Kleidung und andere kleinteilige Muster können zu einem so genannten Moiré-Effekt führen. Das Bild flackert dann an der Stelle unangenehm.
- Rouge auflegen: Ein zweidimensionaler Bildschirm macht oft blass und fade. Es empfiehlt sich deshalb, etwas mehr Rouge und Lippenstift aufzulegen als üblich.
- Sauber und gebügelt: Für den professionellen Auftritt sollte die Kleidung sauber und gebügelt sein. Flecken und Falten lenken ab und machen einen ganz schlechten Eindruck.
- Den Sitz der Kleidung überprüfen: Was vor dem Spiegel im Stehen gut aussieht, wirkt im Sitzen oft zerknittert.
Tipp: Einfach mal die Wirkung am Bildschirm testen. Dazu reicht es, eine Konferenz ohne weitere Teilnehmer zu starten und schon kannst Du die eigene Wirkung überprüfen.
Von Rosa Biazzo