Maschinenbau heute: digital und agil

Hand aufs Herz: Wer denkt, wenn er Maschinenbau hört, direkt an Software, Internet der Dinge und digitale Lösungen? Sicher, Hardware – also Maschinen und die Komponenten, aus denen sie bestehen, machen die Branche aus. Aber nicht mehr allein: Software, sowohl zur Steuerung und Bedienung von Maschinen und Anlagen als auch in den Produkten selbst, wird immer wichtiger. Der digitale Wandel ist längst in dieser Branche angekommen. Unternehmen nutzen die Digitalisierung für Produkte und Prozesse, und ermöglichen es so auch ihren Kunden, effizienter zu wirtschaften und nachhaltiger zu werden.

Digitalisierung muss Kunden nutzen

Bei Bosch Rexroth, Experte für Antriebs- und Steuerungstechnologien und hundert­prozentige Tochtergesellschaft von Bosch, ist die digitale Transformation Bestandteil der Unternehmensstrategie: von digitalen Produkten und Lösungen bis hin zur Eröffnung neuer Geschäftsmöglichkeiten. Wichtig dafür sind eine entsprechende Kultur und Zusammenarbeit, um Synergien für die Entwicklung neuer Ideen und Technologien rund um die Digitalisierung zu erzeugen.

Im Fokus stehen immer die Kunden. Sie sollen auch an den digitalen Berührungspunkten wie der Unternehmens-Website gute Erfahrungen machen. „Kunden schätzen den direkten Kontakt, wollen aber auch selbst nach Informationen suchen oder eine Komponente online kaufen. Das muss reibungslos funktionieren“, fasst Katharina Kleiner zusammen. Sie arbeitet seit Anfang dieses Jahres im Bereich Digitale Transformation, der sich in konkrete Digitalisierungsprojekte einbringt. Im 14-köpfigen Team haben viele einen Software-Hintergrund: sei es Softwareentwicklung Frontend/Backend, Data Solution Architecture, UX/UI-Design oder Data Engineering.

Aktuell bündelt das Team seine Kräfte mit Marketing- und Vertriebsbereichen, um gemeinsam die komplette Online-Erfahrung, die Kunden mit Bosch Rexroth machen, weiter zu verbessern. Gearbeitet wird cross-funktional und international.

Projekte gemeinsam voranbringen

Im Rahmen dieses Projekts arbeiten alle Beteiligten in einem agilen Setup und sind in kleinere Einheiten, so genannte Squads, eingeteilt. Diese widmen sich jeweils einem spezifischen Thema wie einer neuen Navigation für die Website oder der Erweiterung des Produktkatalogs. Jedes Squad hat abgeleitet von der übergreifenden Strategie seine eigene Roadmap und ist für sich handlungsfähig. „So kann es beispielsweise eine neue Funktion von der Kundenbefragung über den Prototyp bis zum Roll-out begleiten. Arbeitspakete aus der Roadmap brechen wir herunter und arbeiten diese in jeweils zweiwöchigen Sprints ab“, erläutert Katharina. Entwickelt wird jeweils ein Minimum Viable Product – ein Produkt mit minimalst möglichen Funktionsumfang – um dieses möglichst früh testen und aus etwaigen Fehlern lernen zu können. Jedes Squad-Mitglied ist Experte in der eigenen Disziplin. „Offener Austausch und Kompromissbereitschaft sind deshalb immens wichtig“, so Katharina. Chapter, als Querverbindung über alle Squads hinweg, setzen sich aus Squad-Mitgliedern mit ähnlichen Kompetenzen zusammen. Diese stimmen beispielsweise die Strategie ab oder geben Feedback. Katharina leitet das Chapter für den Bereich User Experience Design. Hier geht es um alle Aspekte der digitalen Interaktion von Nutzerinnen und Nutzern. „Ich muss Leute zusammenbringen und ihre jeweiligen Stärken bestmöglich nutzen. Je besser Sparringspartner zusammenarbeiten, desto schneller kommen wir voran.“

Agiles Arbeiten braucht Offenheit und Teamgeist. Dazu trägt auch die Arbeitsumgebung bei. Der Bereich Digitale Transformation arbeitet im Kunden- und Innovationszentrum von Bosch Rexroth in Ulm. Zwei Gebäude, eine 500 Quadratmeter große Modellfabrik und ein großes Testgelände für mobile Arbeitsmaschinen schaffen ein attraktives Umfeld für Mitarbeitende und Kunden gleichermaßen. Das Kunden- und Innovationszentrum bietet neben Labor- und Werkstattflächen sowie Seminar- und Schulungsräumen auch moderne Co-Working Bereiche. „Hier kennt man sich. Alle sind sehr offen, kundenorientiert und wollen in ihrer Verantwortung beitragen, Ideen umzusetzen“, sagt Katharina. Nicht umsonst verspricht Bosch Rexroth seinen Kunden: We move. You win.

Das Unternehmen kann im Maschinenbau auf eine besonders lange und erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurückblicken. In den 229 Jahren seiner Geschichte hat das Unternehmen jeden Technologiesprung aufgenommen, in Innovationen umgewandelt und sein Geschäftsmodell daran angepasst. Heute stellt das Unternehmen mit weltweit 33.800 Mitarbeitenden Antriebs- und Steuerungstechnologien für die Fabrikautomation, die Industriehydraulik und für mobile Lösungen her.