Karrieretipps > Kommunikation > Powerpoint, dein Freund und Helfer

Ein Karrieretipp von René Borbonus, Lesedauer: ca. 4 ½ Minuten

Powerpoint, dein Freund und Helfer







Powerpoint, dein Freund und Helfer

Wie Sie Ihr Referat mit einer guten Präsentation aufwerten

 

Je mehr Referate Sie an der Uni gehört haben, desto besser kennen Sie das Präsentationstrauma: das Gefühl, von Magazinen an Bulletpoints förmlich erschossen zu werden, die Augenschmerzen angesichts ungelenker Gestaltungsversuche und die Schläfrigkeit durch vorgelesene Texte, die Sie genauso gut selbst von der Wand hätten ablesen können, weil der Vortragende sowieso sein komplettes Referat auf den Folien verschriftlicht hat.

 

Gerade bei den Fachvorträgen im wissenschaftlichen Kontext aber sind überladene, kontraproduktiv gestaltete Präsentationen eher die Regel als die Ausnahme. Dabei kann Powerpoint ein echter Verbündeter sein, wenn es darum geht, Ihr Referat überzeugender zu gestalten.

 

Weniger ist mehr

Ihre Powerpoint-Folien sind nicht Ihre Präsentation. Sie sind Ihre Präsentationshilfen. Ihr Referat wird nur dann mitreißend sein, wenn Sie sich inhaltlich mit der Präsentation auseinandersetzen. Mit technischem Geschick im Umgang mit der Software ist es nicht getan. Die Software ist ein Werkzeug, das Sie geschickt für Ihre Zwecke nutzen können – oder eben weniger geschickt.

 

Beschränken Sie sich bei der Gestaltung auf das Wesentliche.

Es geht nicht darum, alle Tricks und Kniffe zu beherrschen, damit Sie am Ende Überschriften wie aus dem Nichts an der Wand auftauchen lassen können und den Befehl kennen, der Ihnen die Textpassagen möglichst eindrucksvoll um den Kopf sausen lässt, sondern darum, dass Sie die Möglichkeiten von Powerpoint zweckgebunden sinnvoll einsetzen. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Wenn Sie mich nach dem wichtigsten Befehl in Powerpoint fragen: Die Taste „B“ ist mein klarer Favorit. Sie sorgt dafür, dass das Powerpoint-Rechteck an der Wand schwarz (Black) wird. So vermeiden Sie, Ihr Publikum mit einer Wort-Bild-Schere zu konfrontieren. Das bedeutet: Die Hirne Ihrer Zuhörer sind gezwungen, sich zu entscheiden, ob Sie Ihnen nun zuhören oder die Folien lesen. Wenn die Präsentation nicht optimal strukturiert ist, sind Sie möglicherweise beim Reden schon längst bei einem anderen Thema angekommen, während das Powerpoint-Viereck hartnäckig beim längst abgeschlossenen Thema verharrt. (Bei einer weißen Wand in einem nicht abgedunkelten Raum drücken Sie einfach die Taste „W“ wie „Weiß“.

Das Ziel im Blick behalten

Powerpoint gibt Ihnen ein ganzes Arsenal an Gestaltungsmöglichkeiten. Ich empfehle Ihnen: Lassen Sie sich nicht verführen. Auch wenn es in den Fingern juckt. Beschränken Sie sich bei der Gestaltung Ihre Powerpoint-Präsentation auf das Wesentliche.

 

Ihre Referate sind nicht nur für Sie, sondern auch für Ihre Zuhörer wichtig. Sie sind der Referent, der sich mit dem Thema besser auskennt als alle Kommilitonen im Raum. Ihr Publikum will Sie erleben, Ihre Inhalte hören und von Ihnen bei aller Ernsthaftigkeit auch unterhalten und mitgerissen werden – schließlich lernt man in der Uni nicht nur für die Prüfung, sondern auch das Präsentieren für die spätere Berufspraxis.

 

Starke Aussagen knackig auf den Punkt bringen.

Viel zu viele Powerpoint-Präsentationen wiederholen mehr oder weniger wörtlich, was der Redner sowieso gerade sagt. Eine echte Verschwendung!

 

Verwechseln Sie Ihre Powerpoint-Präsentation nicht mit Ihren Redezetteln. Eine Powerpoint-Präsentation ist kein Redemanuskript, sondern eine Präsentationshilfe, mit der Sie Ihrer Rede eine visuelle Komponente hinzufügen können, um Ihr Publikum stärker in Ihren Bann zu ziehen und die fachlichen Inhalte zu veranschaulichen. Das Ziel ist, dass die Inhalte hängenbleiben – nicht, dass das Publikum an den Folien hängenbleibt.

 

Möglichkeiten variabel nutzen 

Wer sagt, dass auf eine Folie nur Bulletpoints, Diagramme und Blocksatz gehören? Sie können Ihrer Präsentation richtig Leben einhauchen, wenn Sie wichtige Argumente mit einem passenden Bild untermalen. Auf diese Weise ergänzt das Bild das Gesagte und führt dazu, dass es sich viel leichter in den Köpfen Ihres Publikums festsetzen kann.

 

Verwechseln Sie Ihre Powerpoint-Präsentation nicht mit Ihren Redezetteln.

Ich persönlich nutze Online-Anbieter für günstiges Bildmaterial wie z.B. fotolia.de oder photocase.com. Dort können Sie Tausende Fotos recherchieren und diese für ca. 1 bis 2 Euro pro Bild herunterladen. Die meisten Powerpoints sind für weniger als 10 Euro komplett und passend bebildert. Natürlich gibt es auch kostenfreie Alternativen wie www.pexels.com oder www.pixelio.de.  

 

Folien für Interaktion nutzen

Wissenschaftliche Veranstaltungen sind auch zum Diskutieren da. Haben Sie sich auch schon mal geärgert, wenn Sie während Ihres Referats Ihre Kommilitonen einzubeziehen versuchen, Ihre an die Zuhörer gerichtete Frage jedoch unbeantwortet verhallt? Oft sind sich Ihre Zuhörer ganz einfach nicht ganz sicher, ob sie richtig gehört haben, und wollen sich mit einer unpassenden Antwort nicht blamieren.

 

Warum nutzen Sie die Folien nicht einfach einmal dazu, Ihrem Publikum Fragen zu stellen? Auf diese Weise haben Ihre Zuhörer die Frage klar und deutlich vor Augen, während Sie über die Antwort nachdenken. So kommt die Diskussion v. a. im Anschluss an Ihr Referat besser in Gang, was Ihnen auch beim Dozenten Pluspunkte einbringt

 

Was gehört auf die Folien?

Auch wenn Bulletpoints gerade in prüfungsrelevanten Referaten ihre Berechtigung haben, rate ich zur Zurückhaltung. Machen Sie sich in jedem Fall die Mühe, starke Aussagen knackig auf den Punkt zu bringen. Auf den Folien sollte nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich stehen. Ein kurzer Stichpunkt mit einer passenden Illustration ist immer besser als eine Verschriftlichung möglichst vieler gesprochener Inhalte. Einfach einen Punkt vor einen umständlichen Satz zu setzen, gilt nicht – denn es hilft Ihren Zuhörern nicht beim Verständnis.

 

Eine gelungene Powerpoint-Präsentation muss zumindest drei Ziele erreichen:

  1. Sie muss zu Ihrem Thema passen,
  2. sie muss zum Bedarf der Zuhörenden passen und
  3. sie muss zu Ihnen passen.

 

Achten Sie darauf, dass die Folien nicht von Ihnen ablenken. Ihr Publikum will Ihre Argumentation hören und das Thema verstehen, nicht zum Sklaven eines Vierecks an der Wand werden.

 

Kommen Sie gut an!

Ihr René Borbonus

 

 

 

 

 

 

 


Kommunikation

Kommunikationstrainer und Buchautor Rene Borbonus und weitere Gastredakteure geben wertvolle Tipps rund um das Thema Kommunikation.

Weitere interessante Tipps zu diesem Thema

>
Julia Bach
Was ist eigentlich dieses Kom-pli-anze – und was hat es mit mir zu tun?
Schon mal von Compliance gehört? Rangiert für viele irgendwo zwischen Polizei und Miss Marple und ...
René Borbonus
Schneller nach oben
Gute Ideen überzeugend vermitteln mit dem Elevator PitchDer Elevator Pitch taugt zu viel mehr als z...
Claudia Kimich
Lets talk about money
Eure Fragen zum Thema Gehalstverhandlung hat campushunter an die Expertin Claudia Kimich gestellt.Ge...
René Borbonus
Zusammenfinden
Wie wir nach dem Corona-Trauma wieder ins Gespräch kommen Das Virus hat viel mehr in unserer G...
Petra Wagner
Was mich aufregen darf – bestimme ich!
Sonne, Strand, früher Morgen und wunderbare Luft. Mein kleiner Welpe ist bei mir und wir toben ausg...
Henryk Lüderitz
In drei Schritten zu mehr Empathie
Mit diesen drei Schritten wirst du sofort viel empathischerEmpathie und Einfühlungsvermögen haben ...
René Borbonus
Schweigen: die unterschätzte Gesprächs-Strategie
Was die „sprechende Medizin“ uns über gelingende Dialoge lehrtEines der hartnäckigsten Irrtüm...
Juliane Rosier
Introvertiert erfolgreich sein!
Nach Treffen mit vielen Menschen bist du meist erschöpft und vor einem oberflächlichen Small Talk ...
Isabel Garcia
Alles aussprechen, ohne Angst vor Streit
Wirkungsvoll in schwierige Gespräche startenCorona, Klimawandel, Gendersprache … es gibt viele Th...
Claudia Kimich
Was ‘ne Schweinerei!
Es war einmal vor langer langer Zeit an einem weit entfernten Ort hinter den Bergen umgeben von Wäl...
René Borbonus
Schrille Post
Wie Ihre Botschaften verfälscht werden und wie Sie das verhindern Jeder kennt den Stille-Post-...
Martina Haas
Feedback – Fluch oder Segen oder gar ein Auslaufmodell?
„Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahr haben möchte, hält er auch für ...
Claudia Hupprich
Willkommen im Organisationszoo
Willkommen im OrganisationszooWie Du mit Meeting-Gorillas und Panik-Kaninchen am besten umgehst ...
René Borbonus
Bloß nicht verzocken!
Bloß nicht verzocken!Wie man sich auf wichtige Gespräche vorbereitet     ...
Martina Haas
Der König ist tot, es lebe der König!
Der König ist tot, es lebe der König!Vom Nutzen von Networking in Krisen Ihr könnt „Corona...
René Borbonus
Reden ist Verantwortung
Reden ist Verantwortung Wie man Menschen überzeugt, statt sie zu überreden Die freie Red...
René Borbonus
Vier gewinnt
Vier gewinnt      Was Hip-Hop und Vorträge erfolgreich macht Tho...
René Borbonus
Ihre Stimme sagt so viel wie Ihre Worte!
Ihre Stimme sagt so viel wie Ihre Worte! Wie Sie dafür sorgen, dass Sie gut klingen Die V...
Martina Haas
Die E-Mail ist tot – Es lebe die E-Mail
Die E-Mail ist tot – Es lebe die E-Mail Es ist großartig: Wir leben in einem Zeitalter nahez...
René Borbonus
Fassen wir bloß nicht zusammen!
Fassen wir bloß nicht zusammen!Wie Ihr Referat bis zum Schluss spannend bleibt Jede Präsentat...
Isabel Garcia
Die Bessersprecher
Die BessersprecherAn allen Ecken und Enden werden wir belehrt, wie wir zu reden haben. Wer die Arme ...
Mona Wiezoreck
So schmeckt Kritik gut: Der Feedback-Burger
„Kannst du machen, ist halt kacke!“ So schmeckt Kritik gut: Der Feedback-Burger â€žKannst d...
René Borbonus
Wie Sie mit Storytelling Handlungsimpulse erzeugen
Mehr als überzeugenWie Sie mit Storytelling Handlungsimpulse erzeugen Manche Referate während...
A.S.I Wirtschaftsberatung AG
Reden kann doch jeder - oder etwa nicht?!
Reden kann doch jeder -oder etwa nicht?!Rhetorik als Schlüssel zu einer erfolgreichen Präsentation...
René Borbonus
Protest willkommen
                &nbs...
Martina Haas
Mit dem richtigen Networking zum Erfolg.
On- und offline gut vernetzt –Mit dem richtigen Networking zum Erfolg. Wir sind mittlerweile ...
Holger Ahrens
XING, LinkedIn und Co. sind nicht nur was für alte Säcke!
XING, LinkedIn und Co. sind nicht nur was für alte Säcke! Durch digitales Selbstmarketing frÃ...
René Borbonus
Kein Grund, nervös zu werden…
Nervosität– Kein Grund, nervös zu werden…Als Akademiker kennen Sie die Nervosität, die jeden ...
Petra Polk
Wie kommen Sie beim Networking leicht ins Gespräch
Wie kommen Sie beim Networking leicht ins Gespräch Eine Frage die mir sehr oft gestellt wird u...
René Borbonus
Die Kultur des Unwissens
Die Kultur des Unwissens– oder warum wir nicht jeden Mist teilen dürfen Das gesammelte Wisse...
René Borbonus
Gerade noch mal schiefgegangen
Gerade noch mal schiefgegangenWarum es sich lohnt, über Fehler zu reden Fehler haben auf dem Karrie...

Beruflicher Erfolg durch Körpersprache
Beruflicher Erfolg durch KörperspracheWenn Sie beruflich vorankommen wollen, sei es intern oder dur...
René Borbonus
Schreiben Sie doch, was Sie wollen!
Schreiben Sie doch, was Sie wollen!Warum Kommunikation in Echtzeit manchmal echt Zeit braucht. ...
Ute Blindert
Netzwerken während des Studiums – so geht’s!
 Netzwerken während des Studiums – so geht’s!Beim Thema „Netzwerken“ fragen sich siche...
René Borbonus
Fragensteller sind Weichensteller
Fragensteller sind Weichensteller„Wer nicht fragt, bleibt dumm“, diesen Spruch kennen wir alle s...
Viktorija Rakucha
3 x fragen lohnt sich!?
3 x fragen lohnt sich!?Beruflich und privat kommunizieren Sie viel, direkt „Face to Face“ und am...
Ute Blindert
LinkedIn – so erstellst du ein gutes Profil
LinkedIn – so erstellst du ein gutes ProfilWenn du dir die Frage stellst, welches Online-Business-...
René Borbonus
Mit konstruktiver Kritik Konflikte vermeiden
Mit konstruktiver Kritik Konflikte vermeidenDer Kollege, der nie pünktlich zum vereinbarten Termin ...
René Borbonus
Karrieremotor Respekt
Karrieremotor RespektSo schön die Studienzeit auch ist: Nach Jahren in überfüllten Hörsälen mö...
René Borbonus
Alles außer Schall und Rauch
Alles außer Schall und RauchWorte, die etwas sagen, werden auch gehört â€žBitte bleiben Sie n...
Milena Hardt
Voice Power
 Wir alle kennen Menschen, denen wir gerne zuhören und andere, bei denen wir unwillkürlich ab...
René Borbonus
„Hat jemand Notizen gemacht?“
„Hat jemand Notizen gemacht?“Wie Sie einen Blackout überwinden und für sich nutzen könnenEs g...
Ute Blindert
Netzwerken während des Studiums – bringt das was?
Netzwerken während des Studiums – bringt das was?Das Thema „Netzwerken“ macht seit einiger Ze...
Viktorija Rakucha
Schneller zum Erfolg oder Schritt für Schritt?
Schneller zum Erfolg oder Schritt für Schritt?Von der Körpertypologie eines Menschen: sehend vs fÃ...
Ulrike Heiß
Inbox Zero – das Geheimnis eines klaren Kopfes
Inbox Zero – das Geheimnis eines klaren Kopfes So arbeiten die E-Mail-Profis: Wer konsequent ...
René Borbonus
Mit konstruktiver Kritik Konflikte vermeiden
Mit konstruktiver Kritik Konflikte vermeidenDer Kollege, der nie pünktlich zum vereinbarten Termin ...
René Borbonus
Der erste Satz muss begeistern
RedeeinstiegDer erste Satz muss begeistern Der erste Satz in einer Rede entscheidet darüber, o...
René Borbonus
Der Pannen-Notfallkoffer
Der Pannen-Notfallkoffer Die schlechte Nachricht: Nach dem Gesetz von Murphy wird all das schie...
women&work
Guanxi – oder die Kunst, Kontakte zu knüpfen
Guanxi – oder die Kunst, Kontakte zu knüpfenSechs effektive Networking-TippsGuanxi ist das chines...
René Borbonus
Ratschläge für einen schlechten Kritiker
Ratschläge für einen schlechten KritikerWie Sie Ihre Mitmenschen vergraulen Wer braucht schon...
Viktorija Rakucha
Unsere Zunge kann lügen - unser Körper nicht.
Unsere Zunge kann lügen - unser Körper nicht Die Körpersprache wird aus dem Unbewussten des ...

Keine lange Leitung
Keine lange Leitung Um es kurz zu machen: das Telefon-Register für mehr Erfolg im Job. Klingel...
Lorenz-Seminare
Was unser Körper über uns verrät
Was unser Körper über uns verrätvon Karl Heinz LorenzWir geben uns viel Mühe, Sprachen zu erlern...
Karrierecoach München
Konflikte erfolgreich meistern!
Konfliktmanagement: Konflikte erfolgreich meistern! Häufig werden Konflikte als unangenehme St...
René Borbonus
Erfolgreich Fahrstuhl fahren
Erfolgreich Fahrstuhl fahren Geheimwaffe Elevator Pitch: In Sekundenschnelle überzeugend präs...
Thorsten Ohler
Die ultimative Präsentation
 Die ultimative Präsentation und was Lametta damit zu tun hat…„Ich will, dass die Präsent...
Deutsche Bildung
Lampenfieber
Lampenfieber: ein schrecklich mulmiges GefühlWer kennt das nicht? Heute müssen Sie ein Referat h...
René Borbonus
Killerfragen clever nutzen
Schwierige (Frage-)Typen und wie man ihnen begegnetIch werde oft gefragt, wie man schwierige Fragen ...
René Borbonus
Good news first?
Von der Kunst, schlechte Nachrichten angemessen zu vermitteln Die Zeiten, in denen Ãœberbringer...
René Borbonus
Mit einem Lächeln zum Erfolg
Warum es sich lohnt, ein freundlicher Mensch zu seinWann hat Freundlichkeit eigentlich einen derart ...